Iran verstößt weiter gegen Atomabkommen
31. August 2019In dem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA heißt es, die im Atomabkommen festgelegte Obergrenze sei inzwischen deutlich überschritten. Zudem sei das Uran stärker angereichert worden, als in der Vereinbarung festgelegt. Inzwischen habe das Land 241,6 Kilogramm derartiges Material gewonnen: Zudem betrage der Urananreicherungsgrad 4,5 Prozent. Das entspricht in etwa 357 Kilogramm Uranhexafluorid.
Sowohl die Vorratsmenge als auch der Anreicherungsgrad verstoßen gegen die Vereinbarungen des internationalen Atomabkommens von 2015. Demnach darf der Iran maximal einen Bestand von 300 Kilogramm Uranhexafluorid haben, der Anreicherungsgrad darf nur 3,67 Prozent betragen.
Der Iran will mit diesen Verstößen offenbar die internationale Gemeinschaft unter Druck setzen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und Teheran bei der Steigerung seines Öl-Exports wie versprochen zu unterstützen.
Die USA waren im vergangenen Jahr einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen und haben darüber hinaus die Sanktionen gegen die Islamische Republik verschärft, so dass der Iran nur noch wenig Öl exportieren kann.
Anreicherungsgrad soll auf 20 Prozent steigen
Teheran hielt sich auch nach dem Ausstieg der USA zunächst weiter an das Abkommen, das eine iranische Atombombe verhindern soll. Seit Juni aber änderte auch Iran seinen Kurs. Die Führung des Landes hat bereits einen weiteren Schritt bei ihrem Teilausstieg aus dem Abkommen angekündigt. In einer Woche soll damit begonnen werden, den Grad der Urananreicherung auf bis zu 20 Prozent zu steigern.
Vor dem Abschluss des Atomabkommens hatte der Iran einen Anreicherungsgrad von 20 Prozent erreicht, für den Bau einer Kernwaffe sind etwa 90 Prozent erforderlich.
Die verbliebenen Partner des Abkommens - Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland - halten weiter an der Vereinbarung fest. Dies bekräftigte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Freitag in Helsinki. Mogherini und die Außenminister aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien waren am Rande eines Treffens mit ihren EU-Kollegen in der finnischen Hauptstadt kurzfristig zu Iran-Gesprächen zusammengekommen.
qu/wa (dpa, rtr, ape)