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IOC öffnet Tür für Olympia-Doppelvergabe

17. März 2017

Thomas Bach, Chef des Internationalen Olympischen Komitees, schließt die gleichzeitige Vergabe der Spiele 2024 und 2028 im September nicht aus. Das schwindende Interesse westlicher Städte bringt das IOC in Zugzwang.

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IOC-Präsident Thomas Bach. Foto: dpa-pa
Bild: picture alliance/dpa/Y. Hyung-Jae/Yonhap/AP

Angesichts der wenigen Kandidaten hält Thomas Bach eine Doppelvergabe der Olympischen Spiele 2024 und 2028 an Los Angeles und Paris für möglich. "Alle Optionen liegen auf dem Tisch, das beinhaltet auch den Prozess für '24 und '28", sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zum Abschluss einer zweitägigen Sitzung des IOC-Exekutivkomitees in Pyeongchang in Südkorea. Laut Bach beauftragte das Gremium die vier IOC-Vizepräsidenten, mögliche Änderungen im Bewerbungsverfahren auszuloten. Bis zum Juli soll die Arbeitsgruppe über die Ergebnisse berichten. Dann trifft sich die Exekutive erneut in Lausanne am Sitz des IOC.

Wenig Rückhalt in der Bevölkerung

Seit vergangenem Dezember läuft die Debatte, ob das IOC im September in Lima nicht auf einen Streich die Spiele für 2024 und 2028 vergeben sollte. Aus dem Bewerberfeld für die Spiele 2024 sind nur noch Paris und Los Angeles übrig geblieben. Hamburg, Rom und zuletzt auch Budapest hatten sich aus dem Rennen verabschiedet. In den USA gab Boston auf, Los Angeles sprang ein. Zumeist wendete sich die Stimmung der Einwohner gegen die Ausrichtung Olympischer Spiele.

Werbung für die Kandidatur von Paris für die Spiele 2024 am Eiffelturm. Foto: Getty Images
Werbung am Eiffelturm für die Bewerbung von Paris um die Sommerspiele 2024 Bild: Getty Images/AFP/P. Kovarik

Bach bescheinigte Paris und Los Angeles, "exzellente Kandidaten" zu sein. Beide folgten der Agenda 2020, dem Reformkonzept für die Olympische Bewegung, das den Ausrichtern die Nutzung schon bestehender Wettkampfstätten und eine möglichst sparsame Organisation vorschreibe. Ziel der Agenda in diesem Punkt ist es, die Gastgeber-Rolle wieder attraktiver machen.

Dreimal in Serie Spiele in Asien

Bei der Sitzung in Pyongchang ließen sich die Mitglieder des IOC-Exekutivkomitees auch über den Stand der Vorbereitungen für die Winterspiele 2018 in Pyeongchang und vier Jahre später in Peking sowie die Sommerspiele 2020 in Tokio informieren. "Drei Spiele in Asien nacheinander sind bereits eine Botschaft", sagte Bach. Erneut bescheinigte er den südkoreanischen Organisatoren der nächsten Winterspiele, "gute Fortschritte" gemacht zu haben. Es gebe keine "wirkliche Herausforderung" mehr. Allerdings müssten die Macher jetzt noch für Begeisterung bei den Menschen im In- und Ausland für die Spiele sorgen.

Vorschläge für WADA-Reform

Am Donnerstag hatte die IOC-Exekutive Vorschläge für ein unabhängiges Anti-Doping-Testsystem vorgelegt. Sie zog damit die Konsequenz aus dem Doping-Skandal in Russland. Unter anderem sprachen sich die Mitglieder dafür aus, dass die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA künftig gleichermaßen unabhängig von Sportverbänden wie von staatlichen Interessen sein müsse.

sn/asz (dpa, sid)