IOC will CAS-Urteil zu Russen nicht hinnehmen
4. Mai 2018"Wir haben versucht, uns in die Athleten zu versetzen, die bei den Winterspielen in Pyeongchang auf den Plätzen hinter den Russen gelandet sind", begründete der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach (Artikelbild), den vom Exekutivkomitee beschlossenen Schritt.
Dies sei man den Athleten schuldig, zumal in der Urteilsbegründung des CAS gestanden habe, die Entscheidung bedeute nicht, dass die 28 russischen Sportler unschuldig seien. "Wir wollen im Sinne der sauberen Sportler handeln und gehen deshalb gegen die Urteile vor", sagte Bach in Lausanne.
Der CAS hatte während der Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang im Februar alle Doping-Sanktionen gegen die Sportler aufgehoben. Elf weitere Athleten blieben in Südkorea ausgeschlossen, ihre lebenslangen Sperren für Olympia wurden aber ebenfalls für ungültig erklärt.
Aus Mangel an Beweisen
Vor allem die Begründung war für das IOC eine schwere Niederlage. Denn der CAS kippte die Sperren aus Mangel an Beweisen. Den Juristen erschien zu dürftig, was das IOC zusammengetragen hatte, bevor es insgesamt 43 russische Wintersportler von künftigen Olympischen Spielen ausgeschlossen hatte. Die Athleten sollen demnach bei den Spielen in Sotschi 2014 von organisierten Manipulationen profitiert haben.
Das IOC will nun alle Fälle vor das Bundesgericht bringen, sobald die ausführlichen Urteile vorliegen. Bislang hat der CAS erst für zwei Athleten ausführliche Begründungen seiner Urteile veröffentlicht.
Im Falle des Skilangläufers Alexander Legkow befand der Gerichtshof die Beweise als nicht ausreichend, um eine Schuld nachzuweisen. Bei Bobfahrer Alexander Subkow wurden die Doping-Vorwürfe teilweise bestätigt.
gri/rk (dpa, sid)