IOC-Präsident: Wer wird Nachfolger von Thomas Bach?
Im März 2025 soll gewählt werden, wer auf den Deutschen an der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees folgt. Sechs Kandidaten und eine Kandidatin bringen sich in Stellung.
Der scheidende IOC-Präsident: Thomas Bach
Am Ende der Olympischen Spiele 2024 in Paris kündigt IOC-Präsident Thomas Bach an, dass er nicht über seine zweite Amtszeit hinaus im Amt bleiben will. Der deutsche Jurist, der 1976 bei den Spielen in Montreal Gold im Fechten gewinnt, wird 2013 erstmals gewählt. "Neue Zeiten verlangen nach neuen Führungspersönlichkeiten", begründet er nun seine Entscheidung, 2025 aufzuhören.
Sebastian Coe
Der Brite ist Olympiasieger 1980 und 1984 im 1500-Meter-Lauf und legt nach seiner Zeit als Sportler eine beeindruckende Karriere hin: Coe leitet erst die Olympia-Bewerbung für London 2012 und später das Organisationskomitee. Seit 2015 ist er Präsident des Leichtathletik-Weltverbands. Coe gilt als Spitzenkandidat, doch mit 67 Jahren könnte seine Wahl an den IOC-Altersvorschriften scheitern.
David Lappartient
Der 51-jährige Franzose hat einen beeindruckenden Lebenslauf und wirft seinen Hut in den Ring, obwohl er erst seit zwei Jahren IOC-Mitglied ist. In den vergangenen sieben Jahren steht er als Präsident dem Internationalen Radsportverband (UCI) vor - nicht seine erste Führungsposition im Sport. Zudem war der Mitte-Rechts-Politiker 13 Jahre lang Bürgermeister der bretonischen Stadt Sarzeau.
Johan Eliasch
Der in Schweden geborene britische Geschäftsmann und Umweltschützer wird 2021 zum Präsidenten des Internationalen Ski- und Snowboardverbands (FIS) gewählt. Der 62-jährige ehemalige CEO der Sportartikelfirma Head hat in der Skiszene aber viele Kritiker. Mitglied im IOC ist Eliasch erst seit der IOC-Session in Paris im Juli 2024. Eine Wahl zum Präsidenten wäre ein steiler Aufstieg.
Kirsty Coventry
Die ehemalige Schwimmerin und Olympiasiegerin von 2004 und 2008 wäre die erste Frau und erste Afrikanerin im IOC-Präsidentenamt. Die 41-Jährige wird 2018 als Ministerin für Jugend, Sport, Kunst und Erholung in Ihrer Heimat Simbabwe vereidigt. Sie ist IOC-Mitglied und Vorsitzende der Athletenkommission und gilt als enge Vertraute Bachs.
Prinz Feisal al Hussein
Der Bruder von König Abdullah II. von Jordanien ist seit 2003 Präsident des Olympischen Komitees seines Landes und wird 2010 erstmals in das IOC gewählt. Neun Jahre später steigt er in die Exekutive des IOC auf. Der 60-Jährige, der zeitweise als Regent fungiert, während König Abdullah im Ausland weilt, scheidet 2017 im Rang eines Generalleutnants aus der jordanischen Armee aus.
Morinari Watanabe
Der japanische Kandidat wird 2016 zum ersten Mal zum Präsidenten des Internationalen Turnverbands (FIG) gewählt und zweimal im Amt bestätigt. Als FIG-Präsident wird er 2018 in das Internationale Olympische Komitee gewählt. Der 65-Jährige war im Exekutivausschuss des Organisationskomitees für die Spiele in Tokio und ist Mitglied der Koordinierungskommission für die Spiele in Los Angeles 2028.
Juan Antonio Samaranch Jr.
Juan Antonio Samaranch Jr. hat einen prominenten Vater: Juan Antonio Samaranch, langjähriger Präsident des IOC (1980 - 2001). Der ehemalige Parfümverkäufer und Banker wird 2022 für eine zweite Amtszeit als IOC-Vizepräsident gewählt. Er gehört in seiner IOC-Karriere den Koordinierungsausschüssen für drei Olympische Winterspiele an, unter anderem als Vorsitzender für die Spiele in Peking 2022.