IOC will Doping hartnäckig bekämpfen
13. November 2013"Als Athlet habe ich immer für eine lebenslange Sperre auch beim ersten Vergehen plädiert. Dann musste ich mir aber im Laufe der Zeit von den Juristen erklären lassen, dass dies nicht möglich ist", sagte Thomas Bach in seiner Rede vor den mehr als 1000 Delegierten der Welt-Anti-Doping-Konferenz in Johannesburg in Südafrika. "Was aber möglich ist, ist eine Erhöhung der Regelsperre auf vier Jahre. Es geht bei allen Anstrengungen immer darum, den sauberen Athleten zu schützen." Zwei Monate nach seiner Wahl zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) kündigte Bach für die Zeit vor und während der Winterspiele in Sotschi eine Rekordzahl von Dopingtests an. Insgesamt solle es rund 2450 Kontrollen geben, 300 mehr als bei den Spielen in Vancouver 2010. "Wer werden im Kampf gegen Doping klüger und hartnäckiger sein als jemals bei Winterspielen zuvor", sagte Bach. Die zu erwartenden Mehrausgaben seien "Investitionen in die Zukunft des Sports".
Franke: Bach ist unglaubwürdig
Führende Dopingexperten in Deutschland konnte der IOC-Chef mit seiner Rede in Johannesburg nicht überzeugen. Der Pharmakologe Fritz Sörgel verwies auf eine eher lasche Haltung Bachs vor seiner Wahl zum höchsten Sportfunktionär der Welt: "Wenn er als IOC-Vize einen intensiven Anti-Doping-Kampf betrieben hätte, wäre er nie Präsident geworden. Dass er jetzt vom Saulus zum Paulus wird, das kann ich mir nicht vorstellen." Ähnlich äußerte sich der Molekularbiologe Werner Franke. "Bach ist unglaubwürdig, sonst hätte er in Deutschland mehr gemacht", sagte der Dopingexperte.
Die Erhöhung der Sperre von Doping-Ersttätern von zwei auf vier Jahre ist Teil des neuen Codes der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), über den die Delegierten am Freitag (15.11.2013) abstimmen. Außerdem wählen sie einen neuen WADA-Präsidenten. Einziger Kandidat für die Nachfolge des Australiers John Fahey ist das britische IOC-Mitglied Sir Craig Reedie.