Investmentbanking rettet Deutsche Bank-Bilanz
29. Januar 2015Wie Deutschlands größtes Geldhaus am Donnerstag mitteilte, waren vor allem solide Geschäfte im Kerngeschäft Investmentbanking für den Gewinnzuwachs verantwortlich. Außerdem gab es weniger Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten. Im Gesamtjahr stand ein Überschuss von 1,7 Milliarden Euro zu Buche - deutlich mehr als von Analysten erwartet. Die hatten für das vierte Quartal sogar mit einem Verlust gerechnet.
"Viele Ergebnisse des vergangenen Jahres und des vierten Quartals sind ermutigend", erklärten die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen, die derzeit an einer neuen Strategie feilen. "Dennoch arbeiten wir hart an unserer Kostenbasis, und daran, unsere Kapitalstärke aufrecht zu erhalten und die Rendite für unsere Aktionäre zu steigern."
Zudem hat die Deutsche Bank ihre Kapitaldecke weiter aufgepolstert. Die harte Kernkapitalquote nach den strengeren Basel-III-Standards kletterte im vierten Quartal auf 11,7 Prozent von 11,5 Prozent per Ende September. Die absolute Verschuldungsquote (Leverage Ratio) verbesserte sich auf 3,5 Prozent von zuvor 3,2 Prozent. Hier liegt die von den Regulierern geforderte Mindestschwelle bei drei Prozent.
Bei der Leverage Ratio wird die Eigenkapitaldecke einer Bank ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme gesetzt - anders als bei der Kernkapitalquote, die sich nur auf die risikobehafteten Teile der Bilanz bezieht. Für die Deutsche Bank mit ihrer riesigen Bilanzsumme ist das Thema daher besonders brisant. Nach früheren Angaben will sie bis Ende 2015 auf 3,5 Prozent kommen.
Die Deutsche Bank hatte 2014 mit verschiedenen Kapitalmaßnahmen insgesamt 13 Milliarden Euro eingesammelt. Die größere Kapitaldecke verschärft allerdings auch den Druck, eine angemessene Rendite zu erzielen.
wen/sc (rtr, DB)