Internationale Bart-Weltmeisterschaft 2013
Alle zwei Jahre sehen die sonst oft modischen Dreitagebärte für einen Tag lang richtig alt aus: Zur Bart-WM zeigen Bartträger aus aller Welt dann, welche Kunststücke mit der männlichen Gesichtbeghaarung möglich sind.
Nischendasein? Weltkultur!
Wer denkt, dass opulente Bärte nur noch auf vergilbten Fotos vergangener Jahrhunderte Platz haben, der irrt gewaltig: Rund 300 Teilnehmer aus 20 Nationen haben zur diesjährigen Weltmeisterschaft der Bärte gezeigt, was gerade auch mit moderner Haarpflege möglich ist. Im baden-württembergischen Leinfelden-Echterdingen kamen die diesjährigen Gewinner vor allem aus Deutschland und den USA.
Naturale oder Freistil?
Egal ob lang und buschig, kurz getrimmt oder gezwirbelt: nahezu alle Klassen, in denen die Bartträger gegeneinander antreten konnten, existierten in den Kategorien "Naturale" oder "Freistil". Während beim Naturale der Name Programm ist, ist der Kreativität beim Freistil keine Grenze gesetzt - wie auch Aarne Bielefeld beweist, der den Titel in der Kathegorie Vollbart-Freistil für die USA errang.
Richtig schöne Bärte
Gute Bartpflege ist für all das natürlich entscheidend. So wie hier Felix Hammoser müssen alle Teilnehmer viel Liebe zum Detail haben - und Geduld. Der Tip für den perfekten Bart: zunächst auswachsen lassen, dann nur noch die Spitzen trimmen. Täglich waschen, ein bisschen Haarlack zum Formen - et voilà!
Kurz getrimmt und maximal 1cm lang
Zum ersten Mal mit dabei: die Klasse "Trendbart" und ihr Sieger, Ricardo Hakan. Zur Bewertung sagen die Statuten des Verbandes Deutscher Bartclubs (VDB): "Der Teilnehmer muss in erheblichen Teilen des Gesichtes ausrasiert sein. Ausschlaggebend für die Bewertung der Jury soll die saubere und akkurate Ausführung der Bartform oder des Musters sowie die Kreativität des Teilnehmers sein."
Von Dali bis Garibaldi
18 verschiedene Bartklassen existieren beim Wettbewerb, eine ganze Reihe von ihnen ist gewissermaßen eine Hommage an historische Vorbilder. Neben Dalis Zwirbelantennen und Garibaldis Rundvollbart gibt es in diesem Bereich auch die Klassen Verdi, Chinesisch, Englisch, Ungarisch, Musketier und - hier zu sehen beim diesjährigen Sieger, Karl-Heinz Hille - den kaiserlichen Backenbart.
Hilfsmittel sind erlaubt…
…heißt es in Bezug auf die Kategorie "Freistil". Gestattet sind laut VDB dafür unter anderem Bartwichse, Haarspray, und Haarlack. Explizit verboten sind dagegen "Fremdhaare, Haarnadeln und stützende Elemente". Des weiteren ist es nicht erlaubt "die Gesichtshaut unter den Barthaaren farblich zu bearbeiten um den Bart zu betonen". Beim Backenbart-Freistil hat Dieter Besuch die Jury überzeugt.
Eine noch junge Tradition
Auch wenn viele Vorbilder historisch sind, existiert die Bart-WM in ihrer jetzigen Form erst seit 1997. Den Auftakt als Austragungsort machte damals das norwegische Trondheim, danach ging es im Zwei-Jahres-Rhythmus neben Deutschland auch nach Schweden, England und in die USA. Zu sehen hier im Hintergrund: Teilnehmer Hervé Diebholdt aus Frankreich.
Tricks, die funktionieren
Beim Freistil gilt es mehr noch als beim Naturale, die Konkurrenz an Kreativität zu überbieten. Daniel Lawlor (USA) hat dazu in der Klasse "Schnauzbart-Freistil" zu einem besonderen Trick gegriffen: Mit einem 3D-Drucker erstellte er zwei Sterne, kühlte sie mit Eiswürfeln und wickelte die Haare um sie herum. Der Bart nahm Form an, und Lawlor wurde - egal ob mit oder ohne Sternchenbrille - Sieger.