Inspirierende Landschaften
Immer wieder haben deutsche Landschaften Künstler zu Werken angeregt: von der Kreidefelsen-Steilküste Rügens bis zum farbenfrohen Alpenglühen im Süden.
Künstlerkolonie Worpswede
Einen repräsentativen Querschnitt der schönsten Werke der Worpsweder Maler wird heute im Barkenhoff gezeigt. Damals war der Hof der zentrale Treffpunkt der Künstlergemeinschaft. Sie wagte nicht nur künstlerische Expermente, sondern erprobte auch freiere, alternative Lebensformen. Zu den Künstlern gehörten u.a. Paula Modersohn-Becker, Fritz Overbeck oder Carl Vinnen.
Das Teufelsmoor
Worpswede liegt inmitten des Teufelsmoors, eine spröde Landschaft mit eigenwilliger Schönheit unweit von Bremen. Bekannt wurde der Ort durch die Künstlerkolonie, die hier 1889 gegründet wurde. Die Sehnsucht nach ländlichen Motiven und nach schlichtem bäuerlichen Leben einte die Vertreter des Jugendstils, des Impressionismus und Expressionismus, die in Worpswede eine künstlerische Heimat fanden.
Elbsandsteingebirge
Die Maler des 18. Jahrhunderts entdeckten als erste das Mittelgebirge südöstlich von Dresden. Sie hielten die bizarren Felsen und tiefe Schluchten, die weiten Ebenen mit ihren gewaltigen Tafelbergen in ihren Werken fest. Ihnen folgte die künstlerische Avantgarde Europas und machte die Sächsische Schweiz endgültig zum Sehnsuchtsort der Romantiker.
Romantische Verklärung
1786 verewigt der Schweizer Adrian Zingg in diesem Bild ein markantes Felsentor im Elbsandsteingebirge. Der Maler war ein Wegbereiter der Dresdner Romantik. In seinen Landschaftsdarstellungen treffen große Detailfreudigkeit und romantische Verklärung aufeinander. Der Ort im Bild heißt Kuhstall und ist heute Teil des Malerwegs, der die Landschaft touristisch erschließt.
Rügen
An der Ostseeküste wuchs einer der bedeutendsten Maler und Zeichner der deutschen Früh-Romantik auf: Caspar David Friedrich. Schon als junger Mann begeisterte er sich für die Landschaft seiner Heimat. Immer wieder zog es den Künstler auf die Insel Rügen mit ihren strahlen weißen Kreidefelsen. Rügen ist die größte deutsche Insel, Teile der Landschaft gehören zum UNESCO-Welterbe.
Idealisierte Natur
Die Steilküste inspiriert Caspar David Friedrich 1818 zu diesem Gemälde. Es zählt heute zu den wichtigsten Werken der deutschen Romantik. Wie viele seiner Zeitgenossen findet Friedrich in der Natur einen Rückzugsort, den er in seinen Bildern idealisiert. Noch immer wird gerätselt, wo genau Friedrich dieses Motive gemalt hat, denn die Erosion verändert die Kreidefelsen permanent.
Das Blaue Land
Berge, Moorlandschaften und Seen - das ist die Region rund um Murnau, die auch das Blaue Land genannt wird. 1908 entdecken Wassily Kandinsky und seine Lebensgefährtin Gabriele Münter diese idyllische Landschaft für sich. Hier gründet Kandinsky die Künstlergruppe "Der Blaue Reiter".
Der Blaue Reiter
Mit kräftigen Farben wie in diesem Gemälde von 1909 setzt Kandinsky der bayerischen Landschaft ein Denkmal. In Murnau, das er als "glücklichen Schlupfwinkel" bezeichnet, findet er zu seiner expressionistischen Malweise und beginnt den Weg in die Abstraktion.
Ein Garten am Wannsee
In seinem Sommerhaus am Ufer des Wannsees in Berlin entfloh der Maler Max Liebermann der Hektik der Großstadt. Seinen Garten, der nach seinen Ideen gestaltet wurde, liebte er über alles. Im Obergeschoss der Villa befand sich Liebermanns Atelier. Garten und Villa sind Motive in vielen seiner impressionistischen Werke.
Meister des Lichts
Liebermann gehörte zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus. Über 200 Werke sind hier am Wannsee entstanden. Etwa 40 seiner Gemälde werden heute in der Liebermann-Villa gezeigt. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht sein Garten im Wechselspiel des Lichts. Seit 2006 ist die Villa der Öffentlichkeit als Museum zugänglich.
Norddeutsche Weite
In dem kleinen Ort Seebüll nahe der Grenze zu Dänemark schufen sich Emil Nolde und seine Frau ein privates Refugium mit Wohnhaus, Atelier und großem Garten. Der Garten war Gegenstand und Inspiration für viele von Noldes farbintensiven Aquarellen. Emil Nolde war einer der führenden Maler des Expressionismus.
Expressionistisches Leuchten
Die Bauerngärten mit ihren üppigen Blumenbeeten faszinierten Nolde ebenso wie die Lichtstimmungen über der Marschlandschaft des Nordens. In seinen Aquarellen bringt er das Wesen der Landschaft zum Leuchten. Beim Betrachten glaubt man sich eher in den sonnigen Süden versetzt als in den doch so oft recht grauen Norden.