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Inflation schwächt sich deutlich ab

21. Februar 2019

Autofahrer bleiben weitgehend verschont. Sprit verteuert sich im Januar im Vergleich zum Vorjahr nur minimal. Auch bei Nahrungsmitteln hält sich der Preisanstieg in Grenzen.

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Preise für Heizöl und Benzin erreichen neue Tiefstände
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Die Entwicklung der Energiepreise hat den Anstieg der Inflation in Deutschland zu Jahresbeginn gedämpft. Die Verbraucherpreise lagen im Januar 2019 um 1,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Damit bestätigte die Wiesbadener Behörde eine erste Schätzung. Im Dezember lag die jährliche Teuerungsrate nach neuer Berechnung infolge einer Neugewichtung des Warenkorbes bei 1,6 Prozent.

Die Preise für Kraftstoffe erhöhten sich im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 0,3 Prozent, wie die Statistiker mitteilten. Der Rohölpreis ist seit Oktober um fast ein Drittel gesunken. Insgesamt lagen Preise für Energieprodukte wie Strom, Gas und Kraftstoffe im Januar um 2,3 Prozent höher als im Januar 2018. Der Preisanstieg verringerte sich damit weiter: Im Dezember hatte er noch fast fünf Prozent betragen, im November fast neun Prozent.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Januar nur um 0,8 Prozent im Vorjahresvergleich an. Überdurchschnittlich teurer wurde laut Statistik Gemüse (plus 6,3 Prozent), auch für Fisch und Brot kletterten die Preise. Günstiger als im Januar 2018 waren aber Obst und Molkereiprodukte.

Mieter haben das Nachsehen

Tiefer in die Tasche greifen mussten Verbraucher für Kaltmieten (1,5 Prozent). Das ist bedeutsam für die Inflation, weil private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Dass Waren wie Telefone oder Geräte der Unterhaltungselektronik günstiger wurden, schlägt nicht so sehr zu Buche - sie werden in einem Privathaushalt nur selten gekauft.

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den Euroraum mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Dauerhaft niedrige oder in großem Stil sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher dazu verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das bremst die Wirtschaft. Die schwache Teuerung ist ein Hauptgrund für die seit Jahren extrem lockere Geldpolitik im Währungsraum. Im Euroraum lag die Rate im Januar um 1,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Vormonat waren es noch 1,6 Prozent.

Die Wiesbadener Behörde überprüft regelmäßig die Zusammensetzung und Gewichtung des Warenkorbes, in den die Preise von Dienstleistungen und Waren einfließen. Gewohnheiten der Verbraucher ändern sich, bestimmte Produkte gibt es nicht mehr, neue kommen auf den Markt.

zdh/dk (dpa, afp)