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Inflation in USA geht deutlich zurück

12. Juli 2023

Die hohe Inflation in den USA hat sich im Juni erneut und spürbar abgeschwächt und liegt jetzt bei drei Prozent, so niedrig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Eine weitere Zinserhöhung bleibt trotzdem möglich.

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USA Symbolbild US Dollar Inflation
Bild: Xie Zhengyi/dpa/picture alliance

Sinkenden Energiepreise haben die US-Inflationsrate im Juni auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gedrückt. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni nur noch um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der kleinste Anstieg seit März 2021. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 3,1 Prozent gerechnet. Von Mai auf Juni zogen die Preise um durchschnittlich 0,2 Prozent an und damit ebenfalls etwas schwächer als erwartet.

Immer noch "Druck im Kessel" 

"Die Inflationsrate hat die Intensivstation verlassen und befindet sich in der Rekonvaleszenz", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. Dass die Inflationsgefahren aber noch nicht gebannt sind, zeigt die Entwicklung der Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor bleiben. Diese Rate sank zwar ebenfalls stärker als erwartet auf 4,8 von 5,3 Prozent, bleibt aber deutlich erhöht.

Die Kernrate gilt als guter Indikator für die grundlegenden Inflationstrends und wird deshalb von der US-Notenbank Fed genau analysiert. Diese strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent an. Der Preisdruck sei immer noch zu hoch, kommentierte der US-Notenbanker Thomas Barkin die aktuelle Entwicklung. "Bei der Inflation ist noch immer viel zu viel Druck im Kessel", sagte auch Ökonom Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG. "Die Fed wird die Leitzinsschraube deshalb Ende des Monats nochmals eine Umdrehung fester drehen."

Die Notenbank hatte zwar im Juni die Zinsspanne bei 5,00 bis 5,25 Prozent beibehalten. Diese Pause sollte jedoch nicht als Signal interpretiert werden, dass der Zinsgipfel bereits erreicht sei, warnte der Chef der New Yorker Filiale der Fed, John Williams. Die Fed habe mit ihren Projektionen und in ihrer Kommunikation angedeutet, dass sie noch einen Weg vor sich habe, um die Geldpolitik auf einen ausreichend restriktiven Kurs zu bringen, damit die Inflation auf zwei Prozent zurückgehe, sagte Williams der Financial Times.

Börsenkurse legen zu

Die deutlich rückläufige US-Inflation hat an den Börsen am Mittwoch für gute Stimmung gesorgt. "Das ist der ersehnte Befreiungsschlag", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Anleger sahen sich in der Annahme bestätigt, dass das Ende der Zinserhöhungen näher rückt und griffen bei Aktien und Anleihen zu, während der US-Dollar nachgab. Der Deutsche Aktienindex Dax stand am Nachmittag rund ein Prozent höher bei 15.964 Punkten, der EuroStoxx50 rückte um 1,3 Prozent auf 4340 Zähler vor. Auch an den US-Märkten stiegen die Kurse vorbörslich.

 

hb/nm (rtr, dpa)