Indonesien: Leben nach dem Erdbeben
Nach dem schweren Erdbeben auf der Insel Sumatra mussten rund 45.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Viele von ihnen haben jetzt nur noch provisorische Zeltdächer über dem Kopf - und sind glücklich, überlebt zu haben.
Habseligkeiten retten
Als das Beben der Stärke 6,5 die Provinz Aceh am Mittwochmorgen erschütterte, schliefen viele Bewohner noch. Auch Marthonis und seine Familie wurden zunächst unter den Ruinen ihres Hauses begraben.
Unter den Trümmern
Mehr als hundert Menschen wurden bei dem Beben getötet, über 800 weitere verletzt. Bei der Suche nach Überlebenden besteht jedoch kaum noch Hoffnung. Nach mittlerweile drei Tagen finden die Spürhunde vor allem Tote.
Behandlung im Freien
Aus Angst vor Nachbeben und weil die Krankenhäuser mittlerweile überfüllt sind, versorgen viele Ärzte die Verletzten vor den Gebäuden. Die meisten erlitten Knochenbrüche. In dem am schlimmsten betroffenen Bezirk Pidie Jaya fehlt es deswegen nicht nur an Medikamenten, sondern auch an Orthopäden und Chirurgen.
Ein dünnes Dach
Mindestens 11.600 Häuser sind beschädigt worden, Viele Bewohner verbringen die Nächte im Freien und campieren in der Nähe ihrer zerstörten Häuser. So auch diese Familie, in deren Dorf kein Haus stehengeblieben ist.
Provisorischer Schlafsaal
Andere suchen Schutz in schnell errichteten Unterkünften der Hilfsorganisationen. Erste Hilfslieferungen trafen kurz nach dem Beben in der Region ein. Es fehle aber noch an Nahrung, Trinkwasser, Medizin und Decken, sagte der Leiter der örtlichen Katastrophenschutzbehörde am Freitag.
Beten für die Opfer
Die Jami Quba-Moschee im Hintergrund wurde schwer beschädigt. Deswegen fanden sich am Freitag hunderte Menschen vor dem Gebäude zusammen, um für die Opfer zu beten. Der indonesische Präsident Joko Widodo besuchte den Bezirk Pidie Jaya und versprach: "Wir werden diese Moschee so schnell wie möglich wieder aufbauen."
Alltag Erdbeben
Eigentlich ist man in der Region Aceh starke Beben gewohnt. Aceh liegt am nördlichen Ende der Insel Sumatra auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einem unterirdischen Vulkangürtel. Die Erschütterungen sind oft ohne Konsequenzen. Die Schäden waren dieses Mal wahrscheinlich so groß, weil der Herd des Bebens nur wenige Kilometer unter der Erdoberfläche lag.