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Indien verliert Kontakt zu Mond-Lander

7. September 2019

Die indische Raumfahrtbehörde hat keine Verbindung mehr zu ihrer Mondsonde "Vikram". Das Land wollte mit der Mission die vierte Mondlandenation der Welt werden. Im Frühjahr war bereits Israel damit gescheitert.

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Der Mond über dem ISRO-Kontrollzentrum
Der Mond über dem ISRO-KontrollzentrumBild: Getty Images/AFP/M. Kiran

Kurz vor ihrer ersten geplanten Mondlandung hat Indiens Raumfahrtbehörde ISRO nach eigenen Angaben den Kontakt zu ihrem Lander "Vikram" verloren. Bis auf 2,1 Kilometer über der Oberfläche sei die Annäherung an den Mond normal gewesen, sagte der ISRO-Chef Kailasavadivoo Sivan. "Die Daten werden ausgewertet."

Indien hatte versucht, das vierte Land zu werden, dem eine kontrollierte Landung auf dem Erdtrabanten gelingt - nach den USA, der Sowjetunion und China. Im Frühjahr stürzte bereits eine israelische Sonde beim Landeversuch auf dem Mond nach einem technischen Fehler ab.

Übertragung des Mondlandeversuchs in einem Elektronik-Geschäft in Kalkutta
Übertragung des Mondlandeversuchs in einem Elektronik-Geschäft in KalkuttaBild: picture-alliance/I. Aditya

Die Trägerrakete mit "Vikram" an Bord war am 22. Juli vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh gestartet.Die Landung am Südpol des Erdtrabanten war der schwierigste Teil der unbemannten Mission "Chandrayaan-2", wie der Chef der indischen Raumfahrtbehörde sagte.

Für Indien ist es nach "Chandrayaan-1" die zweite Mission zum Mond. Die erste Mondsonde war 2008 gestartet und hatte den Mond umkreist, ohne auf ihm zu landen.

Start der Trägerrakete am 22. Juli in Sriharikota
Start der Trägerrakete am 22. Juli in SriharikotaBild: picture-alliance/Z. Naijie

"Chandrayaan" bedeutet auf Sanskrit "Mondfahrzeug". Ziel der 142 Millionen Dollar (rund 126 Millionen Euro) teuren Mission war es, die Oberfläche der Südpol-Region zu kartieren, den Boden zu analysieren und Wasser zu suchen. In der Region war Anfang 2019 die chinesische Sonde "Chang'e 4" gelandet.

Für die hindunationalistische Regierung ist die Mondlandemission ein Prestigeprojekt. Regierungschef Narendra Modi hat als Ziel ausgegeben, dass seinem Land bis 2022 bemannte Raummissionen gelingen sollen.

"Wir werden unsere Reise fortsetzen", kündigte Modi, der die Mission im Weltraumzentrum Bangalore verfolgte, nach dem Kontaktverlust an. "Unser ganzes Land ist stolz auf Sie", sagte er an die beteiligten Wissenschaftler gerichtet.

stu/wa (dpa, afp)