Indien: Massiver Smog über Neu-Delhi
Seit Tagen hängt über Indiens Hauptstadt und Millionenmetropole mal wieder dicker Smog - und legt das öffentliche Leben zum Teil lahm. Auch die Grundschulen bleiben für zehn Tage geschlossen.
Hochgiftige Luftverschmutzung
Die Feinstaubbelastung in und um die indische Megametropole, in der rund 32 Millionen Menschen leben, gehört zu den höchsten der Welt. Die Konzentration von Feinstaub in der Luft liegt rund 100 Mal über dem Wert, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Höchstwert festgelegt hat. Mit krassen Folgen: Die Lebenserwartung liegt in Neu-Delhi rund 12 Jahre unter dem landesüblichen Durchschnitt.
Fahren ohne Sicht
Im Winter ist die Luftverschmutzung besonders stark. Das liegt auch an den Landwirten in den umliegenden Bundesstaaten, die trotz Verbot Ernte-Reste verbrennen, um schnell und kostengünstig wieder anbauen zu können. Dazu kommen Abgase von Verkehr und Industrie, Staub von Baustellen oder Müllverbrennungen, die zusammen mit der kühlen November-Luft eine tödliche Mischung ergeben.
Leere Klassenzimmer
Die Menschen in der Stadt leiden unter Atembeschwerden, Husten oder Kopfschmerzen -besonders betroffen sind Kinder. Deswegen haben die Behörden beschlossen, dass alle Grundschulen zunächst für zehn Tage geschlossen bleiben sollen. Die Lehrer und Lehrerinnen probieren den Unterricht währenddessen online weiterzuführen.
Mit Anti-Smog-Kanonen auf Feinstaub
Sie sieht aus wie eine Schneekanone und soll den Himmel über Neu-Delhi reinigen - die sogenannte Anti-Smog-Kanone. Umweltaktivisten und Wissenschaftler kritisieren diese Methode jedoch als ungenügend und fordern weitreichendere Maßnahmen im Kampf gegen den Smog.
Metro statt Moped
Alle Versuche, die Luftqualität zu verbessern, waren bislang erfolglos. In den nächsten Tagen wird deshalb vermutlich der Straßenverkehr eingeschränkt werden. Für die Bewohner der Millionenmetrole heißt es dann: Metro fahren.
Angst vor Atemnot: Kricket-Spieler bei der WM
Zuletzt beschwerten sich auch Kricket-Spieler bei der gerade laufenden Weltmeisterschaft über den belastenden Smog. Mehrere Teams ließen aus Sorge Trainingseinheiten ausfallen. Um die Bedingungen zu erleichtern, hat der indische Kricket-Ausschuss letzte Woche ein Verbot von Feuerwerkskörpern für die restlichen Spiele des Turniers angekündigt - um die Spiele ein bisschen erträglicher zu machen.