Indien gedenkt der Anschläge von Mumbai
26. November 2018Indiens Premierminister Narenda Modi sagte, das "dankbare" Land verneige sich vor den mutigen Polizisten und Sicherheitskräften, die "tapfer" gegen die Angreifer gekämpft hätten. An mehreren Schauplätzen in Mumbai gab es Gedenkfeiern. Die Polizei gedachte der Beamten, die bei den mehr als 60-stündigen Gefechten mit den Angreifern getötet worden waren. Auch Angehörige der Opfer legten Kränze nieder. In dem jüdischen Zentrum von Mumbai soll außerdem eine neue Gedenkstätte eingeweiht werden.
Am 26. November 2008 waren bei einem koordinierten Angriff der pakistanischen Islamistengruppe Lashkar-e-Taibe (LeT) auf Luxushotels, einen Bahnhof, ein Touristen-Café und ein jüdisches Zentrum 166 Menschen getötet worden. Von den zehn Attentätern der islamistischen LeT, die mit Maschinengewehren und Handgranaten bewaffnet waren, wurden neun bei der Attacke selbst getötet. Der einzige Überlebende, Mohammed Ajmal Kasab, wurde 2012 in Pakistan hingerichtet.
Der dreitägige Amoklauf wird in Indien - mit Blick auf das Ausmaß der Gewalt - oft mit den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 verglichen. Der Angriff der pakistanischen Terrororganisation belastet das Verhältnis zwischen Neu Delhi und Islamabad bis heute schwer. Indien wirft dem Nachbarland vor, die mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge weder auszuliefern, noch angemessen zu bestrafen. Der Anführer der LeT, Hafez Saeed, ist noch immer auf freiem Fuß. Pakistan reichen die von Indien vorgelegten Beweise gegen Saeed nicht aus.
Die USA setzten zum zehnten Jahrestag der Anschläge eine neue Belohnung von fünf Millionen Dollar zur Ergreifung der Hintermänner aus und forderten Pakistan dazu auf, bei der Fahndung mit Indien zusammenzuarbeiten. Außenminister Mike Pompeo sagte, es sei für die Hinterbliebenen ein "Affront", dass die Drahtzieher der Anschläge noch immer nicht verurteilt worden seien.
ah/sti (afp, ap, dpa, rtr)