In Trümmern: Die Katastrophe in Mexiko-Stadt
Es ist 13.14 Uhr am Mittag in der Hauptstadt, als die Erde bebt. Wolkenkratzer schwanken, andere Häuser stürzen ein, die Menschen rennen in Panik auf die Straßen, suchen Sicherheit. Bilder der Katastrophe.
Hier stand ein Haus
Erst schwankten die Gebäude, dann kippten sie um wie Kartenhäuser oder sanken in sich zusammen. Nachdem sich der Staub über der Hauptstadt Mexiko-Stadt verzogen hat, zeigt sich den Überlebenden und Helfern ein fast surreales Bild: Nur noch Trümmer und Schutt, wo Minuten zuvor noch ein Haus stand.
Silencio! Silencio!
Mit bloßen Händen suchen die Helfer nach Überlebenden. "Wir können keine Maschinen einsetzen", sagt Innenminister Miguel Angel Osorio Chong. Zu groß die Gefahr, so die Situation nur noch schlimmer zu machen. Weitere Gebäude könnten einstürzen. Außerdem hofft man darauf, nicht nur Tote zu bergen. "Silencio", heißt es deshalb auf Schildern, die hochgehalten werden, damit Retter etwas hören können.
Nicht zögern - mit anpacken!
Feuerwehrleute, Rettungskräfte, aber auch Passanten, die selbst kurz zuvor mit dem Schrecken davongekommen sind, versuchen, die Situation in den Griff zu bekommen. Alte Farbeimer für den Schutt und eilig herbeigeschafftes Trinkwasser stehen bereit. Doch wo anfangen?
Brutales Ende eines Schultages
Unter den Trümmern sind Kinderstimmen zu hören. Die Überreste der Grundschule "Enrique Rébsamen" im Stadtviertel Coapa. Mindestens 20 Kinder und zwei Erwachsene starben hier. Für die Eltern, die zum dem Gebäude geeilt sind, eine unvorstellbare Situation. Auf dem Gelände befand sich auch ein Kindergarten. Etliche Menschen werden hier noch vermisst.
Was ist nur geschehen? Eine Umarmung zum Trost
Mexiko-Stadt, eine pulsierende Millionenmetropole. Das Erdbeben trifft die Hauptstadt zur Mittagszeit - die Menschen sind in den Büros, bei der Arbeit oder beim Mittagessen. Viele stehen danach unter Schock. Wer überlebt hat, begreift erst langsam, was geschehen ist. Eine Umarmung zum Trost angesichts des Unvorstellbaren.
Ersthelfer und Ärzte zur Stelle
Spontan werden in der Stadt Ausgabestellen für Lebensmittel, Getränke, Medikamente und Schmerzmittel eingerichtet. Ersthelfer und Ärzte sind zur Stelle, um die Menschen schnell zu versorgen. Einige beschädigte Krankenhäuser müssen in aller Eile evakuiert werden. Krankenbetten, die auch fehlen, um die Überlebenden zu versorgen.
Wer da ist, packt an
Tonnenschwere Trümmerteile, Steine und Mauerbrocken müssen beiseite geräumt werden. Männer und Frauen bilden Menschenketten, um schnell mit anzupacken. Gegen den Staub schützen sie sich mit Mundmasken, auch Plastikhandschuhe wurden verteilt, damit man sich an den Trümmern nicht noch verletzt. Viele arbeiten bis zur Erschöpfung.
Nichts mehr zu retten
Dieses Haus ist noch nicht komplett zusammengebrochen, wird aber kaum zu retten sein. Niemand weiß in diesen Stunden, wie hoch die Schäden sind. Im Vordergrund stehen aber die weit mehr als 200 Todesopfer, die bereits in den ersten Stunden nach dem Beben gefunden wurden. Es wird Wochen dauern, bis die Schäden halbwegs beseitigt sind. Dieses Gebäude dürfte dann abgerissen sein.
Nach der Übung die bittere Realität
Etwa zwei Stunden vor dem Beben hatten sich viele Behörden, Unternehmen und Schulen noch an der alljährlichen Erdbebenübung beteiligt, auch einen Probealarm hatte es gegeben. Dann, genau 32 Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von 1985, wiederholt sich die Geschichte. Damals kamen rund 10.000 Menschen ums Leben. Wie viele werden es diesmal sein?
Schnell weg hier
Nach einer ersten Bilanz stürzten in Mexiko-Stadt 38 Gebäude ein. Die Situation war hier deshalb so verheerend, weil sich das Epizentrum des Bebens in Axochiapan befand, das gerade einmal 130 Kilometer südöstlich der Hauptstadt liegt. Schnell weg hier - das galt im ersten Moment für alle, die aus den schwankenden Gebäuden fliehen konnten. Manche konnten ihr Leben retten - und sonst nichts.