In Erinnerung an B.B. King
Der legendäre Blues-Gitarrist ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Er gilt als einer der besten Musiker der Szene. Wir blicken zurück auf sein faszinierendes Leben.
Der "King of Blues"
Die Welt wird B.B. King als amerikanische Blueslegende in Erinnerung behalten. Der Gitarrist und Sänger wuchs als Kind armer Farmarbeiter auf und wurde später einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Nun ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.
Von Farmarbeiter zum Radiostar
King wird 1925 auf einer Farm im US-Bundesstaat Mississippi geboren, der damals von Rassentrennung und Diskriminierung gezeichnet war. Mit zwölf Jahren schenkt ihm ein Plantagenbesitzer eine Gitarre. Bald macht er Straßenmusik und spielt Gospelsongs. Als er zu einer Radioshow eingeladen wird, nennt er sich den "Beal Street Blues Boy", daraus wurde später "B.B. King".
Vom Gospel zum Blues
Mit Gospel Musik wächst er auf, doch mit Blues kann er mehr Menschen erreichen. Ende der 60er Jahre kommt er groß raus. 1968 gibt es die erste Standing Ovation im Fillmore West Musiktheater in San Francisco, 1969 spielt er bei der US-Tournee der Rolling Stones im Vorprogramm. Es ist der Beginn einer Weltkarriere. King tourt durch über hundert Länder und gilt als "Botschafter des Blues".
"Es gibt keinen besseren"
King hat auch renommierte Gitarristen wie Eric Clapton beeinflusst. Der sagte 1969 dem Rolling Stone Magazin in einem Interview: "Ich glaube nach wie vor, es gibt keinen besseren Blues-Gitarristen auf der Welt als B.B. King." Hier sind die beiden 2004 bei einer Jamsession im Cotton Bowl Stadion in Dallas, Texas.
Große Liebe "Lucille"
Eigentlich heißt sie Gibson ES-335, doch B.B. King nannte seine E-Gitarre liebevoll "Lucille". Der Legende nach rettete er einst seine geliebte Klampfe von einem Hausbrand in Arkansas, als zwei Männer um sie kämpften. B.B. King ist hier 1989 in der Bercy Arena in Paris, zusammen mit seiner "Lucille".
Chart-Hit "The Thrill is Gone"
1970 schafft es King mit “The Thrill is Gone” das erste Mal in die Musikcharts. Wie in vielen seiner Songs geht es darin um persönliche Hochs und Tiefs und auch um Herzschmerz, wie in "How Blue Can You Get". King war zweimal verheiratet und geschieden und sagte einmal, er habe 15 Kinder von 15 verschiedenen Frauen –acht sind wirklich bekannt. Im Bild ist er beim Montreux Jazz Festival 2009.
Mit U2 unterwegs
1989 tourte King mit der irischen Band U2 und war sogar in ihrem Film "Rattle and Hum" zu sehen. Hier ist er 2008 in Los Angeles mit Bono auf der Bühne. Das Rolling Stone Magazin bezeichnete B.B. King als besten Gitarristen der Welt nach Jimi Hendrix und Duane Allman.
Audienz beim Papst
Im Dezember 1997 zeigt King Johannes Paul II seine E-Gitarre “Lucille”. Am nächsten Tag spielt er gemeinsam mit der US-amerikanische Soul-Sängerin Chaka Khan, der portugiesischen Gruppe Madredeus und Mireille Mathieu ein Weihnachtskonzert im Vatikan.
Massenweise Preise
2001: Hier bekommt B.B. King den Grammy für das beste Blues Album. Insgesamt hat er im Laufe seiner Musikkarriere 15 Grammys gewonnen und weltweit über 40 Millionen Platten verkauft – ein Riesenerfolg für ihn und den Blues. Er wurde sowohl in die Blues als auch Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen.
Höchste Auszeichnung
King hatte einen langen Weg - vom Arbeiter auf einer Baumwollplantage bis auf die Bühnen der Welt. Der ehemalige US-Präsident George W. Bush verleiht ihm 2006 die "Presidential Medal of Freedom" – die höchste Auszeichnung der USA für seine besonderen Verdienste im Bereich Kultur und Musik.
Der unsterbliche Blues-King
Sein 42. Album "One Kind Favor" nahm King 2008 auf. Bis ins hohe Alter stand er auf der Bühne. Nun ist er im Alter von 89 Jahren an den Folgen einer langjährigen Diabetes-Erkrankung in Las Vegas gestorben. Für den Blues wird er unsterblich bleiben. Dieses Kunstwerk vom italienischen Bildhauer Marco Zeno steht im französischen Montreux, wo auch jährlich das berühmte Jazz-Festival stattfindet.