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USA: Run auf Pistolen und Gewehre

2. September 2016

Furcht vor mehr Regulierung und ein wegen der Terrorattacken erhöhtes Bedürfnis nach Selbstverteidigung haben in den USA einen Sturm auf Pistolen und Gewehre ausgelöst. Der Wahlkampf befeuert den Boom zusätzlich.

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US-Waffenboom verdoppelt Gewinn von Smith & Wesson
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Der Andrang der Amerikaner auf die Waffenläden lässt beim US-Branchenführer Smith & Wesson die Kassen klingeln. Der Überschuss stieg im Geschäftsquartal bis Ende Juli verglichen mit dem Vorjahr von 14,4 auf mehr als Doppelte, nämlich auf 32,6, Millionen Dollar nach oben, wie das Unternehmen mitteilte. Seinen Umsatz steigerte der Hersteller von Handfeuerwaffen wie Pistolen und Gewehren um 40 Prozent auf 207 Millionen Dollar.

Vorstandschef Debney reibt sich die Hände

"Wir sind sehr zufrieden mit unseren Quartalsergebnissen, die unsere eigenen Prognosen übertroffen haben", verkündete Vorstandschef James Debney und schraubte die Geschäftsziele für das Gesamtjahr hoch. Die Zahlen lagen auch deutlich über den Erwartungen der Analysten von der Wall Street. An der Börse wird Smith & Wesson schon länger gefeiert - seit Jahresbeginn hat die Aktie um etwa 35 Prozent zugelegt.

Die US-Waffenschmieden profitieren seit Monaten von einem regelrechtem Sturm auf Pistolen und Gewehre. Das FBI meldete für Juli einen 28-prozentigen Anstieg der "NICS Background Checks" genannten Überprüfungen, die vor Waffenkäufen gemacht werden. Insgesamt gab es 2016 bereits mehr als 16 Millionen dieser Anträge, die als zuverlässiger Indikator für Waffenverkäufe an Privatpersonen gelten.

Als Hauptgründe für die boomende Nachfrage gilt das nach Terrorattacken und Amokläufen gestiegene Bedürfnis der Amerikaner nach Selbstverteidigung und die Furcht vor verschärfter Regulierung. Nach Einschätzung von Experte Robert Spitzer, Politik-Professor der State University New York in Cortland, spielt der US-Wahlkampf hier eine wichtige Rolle. "Der Trend wird angetrieben von der Angst, dass es neue, striktere Waffengesetze geben könnte."

Die US-Demokraten drängen auf weniger Waffen

Angestachelt von Donald Trump, dem Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, fürchten Waffenfans härteres Durchgreifen, sollte seine Gegnerin Hillary Clinton von den Demokraten an die Macht kommen. Der Finanzchef des US-Waffenherstellers Sturm, Ruger & Co., ein Unternehmen, das ebenfalls stark vom Waffenboom profitiert, hatte die Situation jüngst als historisch einzigartig bezeichnet. Mit Clinton gebe es erstmals eine aussichtsreiche Kandidatin, die das Recht anzweifle, zur Selbstverteidigung eine Waffe im Haus zu haben.

Clinton plädiert ähnlich wie der scheidende US-Präsident Barack Obama für schärfere Waffengesetze. Ein Grund dafür sind die Amokläufe, zu denen es in den USA immer wieder kommt.

haz/cw (dpa)