Immer mehr Teenager sterben an Aids
27. November 2015Die Zahl der an Aids gestorbenen Teenager habe sich seit dem Jahr 2000 verdreifacht, die Altersgruppe sei "die einzige, bei der die Sterblichkeitsziffern nicht zurückgehen", heißt es in einem in Johannesburg veröffentlichten Bericht des UN-Kinderhilfswerks. UNICEF gibt allein für das Jahr 2014 die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die an mit Aids verbundenen Krankheiten starben, mit 150.000 an. Bei den 15- bis 19-Jährigen liegt die Zahl bei rund 60.000.
In der Altersgruppe unter 15 Jahren gebe es weltweit rund 2,6 Millionen Jugendliche, die mit dem Aids-erregenden HI-Virus infiziert seien, heißt es in dem Bericht. Etwa zwei Millionen Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren trügen das Virus in sich. Laut UNICEF lebt etwa die Hälfte der infizierten Teenager in nur sechs Ländern: Südafrika, Mosambik, Tansania, Kenia, Indien und Nigeria.
Erfolge bei der vorgeburtlichen Behandlung
Bei den Heranwachsenden spielen zwei Infektionswege eine Rolle: Jugendliche, die schon als Babys im Mutterleib infiziert wurden und bei denen die Krankheit erst später zum Tragen kommt, und Neuinfektionen bei Kindern und Teenagern.
Die Zahl der bereits im Mutterleib Infizierten liege derzeit besonders hoch, da vor zehn bis 15 Jahren nur wenige schwangere und HIV-positive Frauen antiretroviral behandelt wurden, um die Übertragung von HIV von der Mutter auf das Kind zu verhindern, heißt es in dem Bericht. Der Leiter der UNICEF-Programme gegen AIDS, Craig McClure, betonte, seit 2000 sei es mit modernen Behandlungsmethoden gelungen, Infektionen bei schätzungsweise 1,3 Millionen Neugeborenen zu verhindern.
Bei den Neuinfektionen im Kindes- und Jugendalter sind in Afrika südlich der Sahara laut der Studie die weiblichen Jugendlichen deutlich überrepräsentiert. Sieben von zehn Betroffenen seien Mädchen.
Der UNICEF-Bericht liefert weitere erschreckende Zahlen: Nur ein Drittel der HIV-Infizierten unter 15 Jahren wird demnach medizinisch behandelt. Zudem lasse sich in dieser Altersgruppe nur jeder zehnte Jugendliche testen.
qu/jj (afp, dpa)