Immer mehr Mega-Citys in Afrika
11. Juli 2016Das unverminderte Bevölkerungswachstum in Afrika werde zu einer starken Verstädterung und einem Anwachsen der Großstädte führen, prognostizierte das in Wiesbaden ansässige Institut.
Während es in Afrika gegenwärtig nur sieben Städte mit mehr als fünf Millionen Einwohnern gebe, würden es im Jahr 2030 bereits 18 sein, so das BiB. Bis dahin werde die Einwohnerzahl in diesen Städten auf rund 176 Millionen Menschen angewachsen sein.
Die Metropolen Kairo in Ägypten und Lagos in Nigeria dürften nach Einschätzung des BiB mit rund 25 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichsten Städte Afrikas werden, gefolgt von Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo mit rund 20 Millionen. Im selben Zeitraum, so das Institut, werde sich auch die Zahl der kleineren Großstädte mit zwischen 500.000 und fünf Millionen Einwohnern von 104 auf 199 fast verdoppeln. Schwerpunkt des städtischen Wachstums sei die Region südlich der Sahara. Auch im angolanischen Luanda, in Johannesburg und in der tansanischen Küstenstadt Daressalam wird ein massives Wachstum erwartet.
Landflucht und Geburtenüberschuss
Den wichtigsten Grund für eine zunehmende Verstädterung Afrikas sieht das BiB in einem hohen Geburtenüberschuss bei der überwiegend jungen Stadtbevölkerung. Des Weiteren sei der Zuzug von Menschen aus den ländlichen Regionen zu nennen, die sich in den Städten bessere Lebensbedingungen versprächen. Das schnelle Anwachsen stelle die entstehenden Mega-Citys vor erhebliche Herausforderungen, um die überwiegend junge Bevölkerung mit Wohnungen und Infrastruktur, aber auch mit Bildung und Arbeitsplätzen zu versorgen, so das Institut.
Chancen zur Entwicklung
Zugleich biete die Verstädterung aber auch eine Chance zu einer nachhaltigen Entwicklung in Afrika, da Städte Zentren der Innovation und des Wirtschaftswachstums seien. Außerdem lasse sich in Städten der Zugang zu medizinischer Versorgung und zu Bildung mit einem geringeren Aufwand verbessern als auf dem Land.
cgn/gri (epd, kna)