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Ich sag Sozialismus, was sagst Du?

3. Mai 2019

Kapitalisten gegen Kühnert +++ Vier Zeugen gegen Winterkorn +++ "Fridays for Future" gegen RWE +++ Polizisten gegen Darknet-Handel

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Was wusste der frühere Volkswagen-Chef Martin Winterkorn vom Abgasbetrug bei Volkswagen - und wann? Ein Gericht wird diese Fragen zu klären haben, nachdem die Staatsanwaltschaft Mitte April Anklage gegen Winterkorn erhoben hat. Sie stützt sich dabei auf vier Kronzeugen, die zum Teil selbst auf der Liste der Beschuldigten stehen. Das haben Recherchen der Süddeutschen Zeitung und der ARD-Sender NDR und WDR ergeben. Die Zeugen sollen ausgesagt haben, dass Winterkorn nicht nur vom Betrug wusste, sondern auch versuchte, die Gesetzesverstöße zu verschleiern. Dagegen lautet Winterkorns offizielle Version noch immer, dass er von all dem quasi erst aus der Zeitung erfahren habe.

"Fridays for Future" gegen RWE

Heute treffen sich die Aktionäre des Energiekonzerns RWE in Essen. Finanziell können die ganz zufrieden sein, es gibt in diesem Jahr eine höhere Dividende. Nach einem umstrittenen Deal mit Konkurrent Eon will sich RWE bald nur noch um die Stromproduktion kümmern, während sich Eon auf Netze und Vertrieb konzentriert. RWE-Chef Schmitz schwärmt schon von einer grünen Zukunft und bewirbt sein Unternehmen als großen Ökostromerzeuger. Derzeit aber betreibt RWE noch immer viele Kohlekraftwerke – und deshalb demonstrierten vor der Halle in Essen mehrere tausend Umweltschützer der "Fridays for Future"-Bewegung, die auf einen möglichst schnellen Kohleausstieg drängen.

Kapitalisten gegen Kevin

In öffentlichen Diskursen läuft die Erregungskurve häufig so: Irgendjemand sagt oder postet eine markige These. Irgendjemand anderes regt sich auf und antwortet noch markiger. Andere machen mit und schließlich schlägt die Sache gewaltige Wellen. Am nächsten Tag kann sich dann kaum noch jemand daran erinnern, was überhaupt los war.

Dieses Muster ist nicht beschränkt auf Twitter und andere soziale Medien. Das war gestern schön zu beobachten: Auslöser war ein Interview der Wochenzeitung "Die Zeit" mit Kevin Kühnert. Der ist Chef der Jungsozialisten, das ist die Jugendorganisation der Sozialdemokraten, jener SPD also, die derzeit mit der Union die Regierung stellt. Kühnert wurde gefragt, was Sozialismus für ihn bedeutet. Im Interview sagte er unter anderem, dass der Kapitalismus nur durch Kollektivierung überwindbar sei und die Verteilung der Profite demokratisch kontrolliert werde müsse. Kühnert sprach außerdem davon, private Unternehmen wie den Autobauer BMW in Gemeinschaftsbesitz zu überführen. Und er kritisierte, dass Immobilienbesitzer mit der Vermietung von Wohnraum Profit machen. Wörtlich sagte er: "Konsequent zu Ende gedacht, sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt." Wir fassen zusammen, was dann passierte - und wie Kevin Kühnert darauf reagierte.

Kriminalpolizei gegen Darknet-Händler

Von der oft lauten und aufgeregten Welt öffentlicher Debatten geht es jetzt in die verschwiegenen Ecken des Internet. Genauer: Ins Darknet, wo Menschen im Schutz der Anonymität allerlei Illegales anbieten. Deutschen Sicherheitsbehörden ist es nun gelungen, eine Handelsplattform mit mehr als einer Millionen Nutzern lahmzulegen, die vor allem mit Drogen und Kreditkartennummern handelten. Die Plattform hieß "Wall Street Market" und wurde laut Staatsanwaltschaft von drei Deutschen betrieben.

 

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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Jürgen Kuhn

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.