"Ich bin ein Immigrant": Mode-Stars gegen Trump
21. Februar 2017Es sind Supermodels wie Adriana Lima aus Brasilien oder Doutzen Kroes aus den Niederlanden, die in dem kurzen Clip auftreten. "I am Adriana Lima and I am an Immigrant", sagt die dunkelhaarige Lima. Insgesamt melden sich 81 weltweit renommierte Modemacher, Fotografen, Mannequins, Künstler und Art-Direktoren, wie auch die Modeschöpferin Diane von Fürstenberg (Foto) zu Wort. Die Kampagne wurde von dem US-amerikanischen Modemagazin "W" produziert und dann bei Youtube eingestellt.
Alle, die sich beteiligen, haben in der Welt des Glamours etwas zu sagen. Sie nutzen nun ihr Ansehen, um sich gegen Donald Trumps Einwanderungspolitik, und den #MuslimBan gegen die Einreise von Menschen aus sieben muslimischen Ländern in die USA, zu wehren. Das Dekret wurde zwar per Gerichtsbeschluss bereits wieder außer Kraft gesetzt, doch US-Präsident Trump drohte bereits, sich nicht damit abzufinden.
Mode ist politisch
Auf den ersten Blick erinnert das Video an eine Werbekampagne aus den 1980er Jahren: United Colours of Benetton. Umso eindrucksvoller ist die Wirkung. Zu sehen sind nur die Köpfe, zu hören sind verschiedene Sprachen: Spanisch, Englisch, Arabisch, Französisch. Manchmal ruckelt es, wenn die einzelnen Worte von einem Mund zum anderen wandern. Und genau darin liegt die Stärke des Videos: Die Individualität des Einzelnen löst sich auf zu Gunsten der allgemeinen Botschaft: Wir sind alle Immigranten.
In der vergangenen Woche versammelte sich die Fashion-Branche für einen Tag in den "Milk Studios" von New York, um vor der Kamera ihr Statement abzugeben. Am Ende hat Diane von Fürstenberg ihren großen Auftritt. Sie sagt: "Ich verdanke den USA viel."
Als 71-jährige Modeschöpferin jüdischer Herkunft weiß sie aus persönlicher Familiengeschichte, welche Auswirkungen nationaler Wahn auf das Leben des Einzelnen haben kann. Ihre aus Griechenland stammende sephardische Mutter war Überlebende des Holocaust.