IBA Hamburg - Stadt neu bauen
In Hamburg eröffnete im März 2013 die Internationale Bauausstellung. Mit 60 Projekten im Stadtteil Wilhelmsburg will die IBA 2013 die multikulturelle Stadt im 21. Jahrhundert präsentieren.
Die IBA Hamburg will Zeichen setzen
Die Internationale Bauausstellung in Hamburg-Wilhelmsburg will einem bis dahin eher vernachlässigten Stadtteil ein neues Gesicht geben. Es geht dabei nicht nur darum, schöne neue Häuser zu bauen. Ein Leitthema der IBA 2013 ist die Stadt im Klimawandel. Dazu gehört der Energiebunker: Das Öko-Kraftwerk versorgt ein nahegelegenes Quartier.
Strom- und Wärmegewinnung direkt vor Ort
Ein ehemaliger Fliegerabwehrbunker aus dem Zweiten Weltkrieg wurde für die IBA neu hergerichtet. Das 42 Meter hohe Bauwerk erzeugt auf Basis von Biomasse im Untergeschoss Wärme und Strom. Auf dem Dach und an der Südfassade wird Energie per Solaranlage erzeugt. Rund 800 Wohnungen werden so versorgt. Vom Café in 30 Metern Höhe kann man auf Wilhelmsburg, den Hafen und die Elbe blicken.
Wohnen und Arbeiten mit eigener Energie
Auf einer 5600 Quadratmeter großen ehemaligen Gewerbebrache ist das "Open House" entstanden. Direkt am Kanal gelegen, besteht der Y-förmige Komplex aus 32 finanziell geförderten Wohnungen und acht Eigentumshäusern. Energie wird u. a. durch ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage erzeugt. Architektonisch soll der Neubau einen Kontrast zu den Gründerzeithäusern in der Straße bilden.
Ein Hingucker: Das Wälderhaus
Nur wenige Minuten Fußweg vom S-Bahnhof Wilhelmsburg entfernt steht das auffällige Wälderhaus. Aus Lärchenholz gebaut, können Besucher auf 650 Quadratmetern den norddeutschen Wald und seine Bewohner entdecken. So lassen sich durch Mikroskope Pflanzen bis ins Detail untersuchen. Zum Wälderhaus gehören Veranstaltungsräume, ein Hotel und Restaurant.
Bildung als Tor zur Welt
Das größte Bauprojekt der IBA Hamburg ist das "Tor zur Welt". Bildung ist ein weiteres Schwerpunktthema der Bauausstellung. Zu dem 20.000 Quadratmeter großen Gelände gehören unter anderem drei Schulen, ein Elterncafé, ein Kindergarten, die Volkshochschule und ein Planetarium. Alte und neue Gebäude werden miteinander verknüpft. Viel Glas soll für Transparenz sorgen.
Mehr Chancengleichheit schaffen
Das "Tor zur Welt" soll erst zwei Monate nach dem Auftakt zum IBA-Präsentationsjahr im Mai 2013 eröffnet werden. Das Bildungszentrum ist dringend notwendig: Erst kürzlich hatten sämtliche Bildungseinrichtungen des Stadtteils auf die schwierige Ausgangslage von Kindern in Wilhelmsburg aufmerksam gemacht. Mit der IBA einher geht eine Bildungsoffensive, die zu mehr Chancengleichheit führen soll.
Sich bewegen und Deutsch lernen
Auch das neue Sprach- und Bewegungszentrum hat für die IBA eine besondere Rolle: Im Erdgeschoss können Kinder sich in einer Turnhalle austoben. Im ersten Stock stehen Lehrern Räume für kleine Gruppen zur Verfügung. In Wilhelmsburg haben 60 Prozent der Menschen nicht Deutsch als Muttersprache. Durch Sprache und Bewegung sollen Kinder schneller Deutsch lernen und so ihre Bildungschancen erhöhen.
Wohnhaus für pflegebedürftige Zuwanderer
Die Mehrheit der Wilhelmsburger hat ausländische Wurzeln. Viele sind als Gastarbeiter gekommen - und geblieben. Im Haus Veringeck finden zukünftig pflegebedürftige und demenzkranke Migranten ein Zuhause. Sie erhalten hier eine kultursensible Pflege, die es noch nicht in allen Heimen gibt. Das Miteinander in einer internationalen Stadt ist unter dem Titel "Kosmopolis" ebenfalls Thema der IBA 2013.
Einseifen und Entspannen im Hamam
Zum Wohnhaus Veringeck gehört auch ein Hamam, ein typisch türkisches Dampfbad. Es ist damit das dritte in ganz Hamburg, aber das erste in Wilhelmsburg. Ergänzt wird es durch ein Tagescafé. Beide Einrichtungen stehen allen Bewohnern des Stadtteils offen. Ziel ist es, Menschen zusammen zu bringen und den Austausch untereinander zu fördern.
Übergangsorte: Wohnen auf dem Wasser
Sie scheinen auf dem Wasser zu schweben: Die "Waterhouses", die in Kürze fertig sein sollen. Sie stehen symbolisch für das dritte IBA-Kernthema, die Metrozonen. Gemeint sind damit Zwischenräume, die weder zum Land noch zur Stadt gehören. Alle fünf Häuser sind so gebaut, dass sie ihren Wärmebedarf selbst decken können. Es gibt schwimmende Terrassen und Unterwassergärten.