"Iran erfüllt Verpflichtungen des Atom-Deals"
23. November 2017Nach seinem Besuch in Teheran am 29. Oktober 2017 könne er nur zu dem Urteil kommen, dass der Iran seine im Atomabkommen eingegangenen Verpflichtungen erfüllt habe, berichtete Yukiya Amano in Wien. Der Bericht des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) an den Gouverneursrat der UN-Organisation steht damit in klarem Widerspruch zu den Positionen der Washingtoner Trump-Administration.
"Kontrolle funktioniert"
Auch die Überwachung der Nuklearanlagen der Islamischen Republik funktioniere reibungs- und lückenlos, betonte der Japaner. "Die Behörde hatte Zugang zu allen Orten, die wir aufsuchen wollten", sagte Amano vor den Vertretern aus 35 Staaten.
Das klang erneut völlig anders als die Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump über Fehler und Schwächen bei der Kontrolle des Abkommens. Trump hatte den Deal von 2015 vielfach scharf kritisiert. Die US-Regierung behält sich deshalb einen Ausstieg aus diesem Abkommen zur Rüstungskontrolle vor.
Andere Unterzeichner wie Russland, Großbritannien, Frankreich und Deutschland versuchen, das Abkommen durch diplomatische Anstrengungen zu retten. Laut Vereinbarung muss der Iran für mindestens ein Jahrzehnt wesentliche Teile seines Atomprogramms drastisch beschränken, um keine Atomwaffe bauen zu können. Dafür wurde die Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen in Aussicht gestellt.
Warnungen aus Teheran
Schon im jüngsten Bericht der UN-Atomorganisation war den Iranern bescheinigt worden, dass sie sich an die Vereinbarung halten und zum Beispiel wesentlich weniger Uran lagern als erlaubt. Teheran will an dem Vertrag festhalten. Sollten die USA aber weiter Druck ausüben, habe der Iran auch andere Optionen, wie das schnelle und deutliche Anreichern von Uran, hatte Atomchef Ali Akbar Salehi nach dem Treffen mit Amano in Teheran gewarnt.
SC/kle (dpa, IAEA)