"Nate" nimmt Kurs auf die USA
7. Oktober 2017Nachdem der tropische Sturm "Nate" an Mittelamerika und Mexiko vorbeigezogen ist, wird er am Wochenende auf die nördliche Golfküste der USA treffen. Das US-Hurrikanzentrum NHC stufte "Nate" inzwischen zum Hurrikan der Kategorie 1 ein mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern. Demnach befand sich der Sturm um 07.00 Uhr MESZ zwischen Mexiko und Kuba, östlich der mexikanischen Touristenhochburg Cancún. "Nate" wird für die USA nur wenige Wochen nach dem Durchzug verheerender Hurrikane der vierte tropische Sturm in kurzer Folge.
Ausgangssperre in New Orleans
Die US-Meteorologen gaben für Teile Louisianas, Mississippis und Alabamas eine Hurrikanwarnung heraus. Sie wurde zuletzt auch auf die Stadt New Orleans erweitert. Bürgermeister Mitch Landrieu verhängte eine Ausgangssperre, die von Samstagabend 18.00 Uhr Ortszeit (00.00 Uhr MESZ) an gilt. Einige Gebiete der Stadt sollen nach Angaben der Zeitung "The Times Picayune" außerdem wegen Überschwemmungsgefahr evakuiert werden. Fernsehbilder zeigten Menschen, die Sandsäcke füllen.
Auch in anderen US-Küstenstädten war Hurrikan-Alarm. Das Hurrikanzentrum sprach von einer "potenziell lebensbedrohlichen" Sturmflut. New Orleans, das in "Nates" Korridor liegt, hat mit Stürmen besonders schwerwiegende Erfahrungen gemacht. 2005 wurde es von Hurrikan "Katrina" getroffen. "Nate" ist aber viel schwächer. Die zu erwartenden Wellen infolge des Sturms sollen etwa 1,5 Meter hoch sein. Bei "Katrina" waren sie vier Mal so hoch.
"Nate" wird an der Küste mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde erwartet. Danach wird er wohl bis Dienstag mit starken Regenfällen und Winden über Georgia, South und North Carolina bis über Virginia und weiter hinauf nach Nordosten ziehen.
Drei Viertel der Ölproduktion im Golf von Mexiko wurde wegen des herannahenden Wirbelsturms bereits eingestellt und die Mitarbeiter der Plattformen in Sicherheit gebracht.
Mehrere Hurrikane richteten verheerende Verwüstungen an
Am 25. August wurde die texanische Küste von Hurrikan "Harvey" getroffen. Hurrikan "Irma" ging am 10. September in Florida an Land. Das US-Außengebiet Puerto Rico wurde am 10. September von Hurrikan "Maria" verwüstet. Nach Angaben der "Washington Post" sollen "Nates" Folgen an der Golfküste etwa in der Größenordnung von "Isaac" liegen, einem Kategorie-eins-Hurrikan von 2012. Es soll zwar Stromausfälle und Überschwemmungen geben. Deren Folgen wurden aber am Freitag im Vergleich zu den jüngsten Stürmen als eher glimpflich eingeschätzt.
In Mittelamerika hat "Nate" bereits schwere Schäden angerichtet. Die Zahl der Todesopfer dort stieg auf 28. Am stärksten betroffen waren Nicaragua mit 13 Todesopfern und Costa Rica mit zehn. Zahlreiche Menschen wurden noch vermisst. Viele Orte blieben von der Außenwelt abgeschnitten, weil Brücken eingestürzt oder Straßen überflutet waren. Weiterhin besteht etwa in Honduras Überschwemmungsgefahr wegen heftiger Regenfälle.
as/rk (dpa, afp, rtre)