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Hunderte Tote in Aleppo

10. Februar 2016

Bei der Offensive der syrischen Armee in der Provinz Aleppo sind nach Angaben von Aktivisten bereits mehr als 500 Menschen getötet worden. Unterdessen bleibt die Lage an der syrisch-türkischen Grenze angespannt.

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Zerstörung nach Luftangriffen in Aleppo (Bild: AFP/ Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/T. Mohammed

Bei den Toten handle es sich um Kämpfer auf beiden Seiten, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London. Auch mindestens 100 Zivilisten seien seit Beginn der syrisch-russischen Offensive Anfang Februar getötet worden. Soldaten von Präsident Baschar al-Assad rücken mit russischer Luftunterstützung in Aleppo vor. Sollten sie die von Rebellen gehaltenen Teile der Stadt von der Umgebung abschneiden, könnte nach Einschätzung der Vereinten Nationen die Lebensmittelversorgung für 300.000 noch in der Stadt ausharrende Menschen zusammenbrechen. Die Offensive hat Zehntausende Menschen in die Flucht an die Grenze zur Türkei getrieben. Das russische Außenministerium wies unterdessen erneut Vorwürfe des Westens zurück, mit den Luftangriffen eine humanitäre Krise in Syrien ausgelöst zu haben.

Grenztruppen stoppen Verdächtige

An der syrisch-türkischen Grenze spitzt sich die Lage weiter zu. Immer mehr Menschen harren dort in überfüllten Lagern aus. Die Türkei weigert sich jedoch noch mehr Flüchtlinge ins Land zu lassen und hält die Grenzen verschlossen, auch weil sie ein weiteres Eindringen von gewaltbereiten Islamisten befürchtet. Die jüngsten Ereignisse scheinen diese Sorge von Sicherheitsexperten zu bestätigen. So sei eine Gruppe von 34 Menschen, unter ihnen 20 Kinder und zehn Frauen, in der Grenzstadt Karkamis von türkischen Soldaten gestoppt worden, teilte die Armee mit. Neben vier Sprengstoffwesten seien in zwei Rucksäcken 12 bis 15 Kilogramm Sprengstoff gefunden worden. Laut einem Bericht der Zeitung "Hürriyet" sollten die Rucksäcke möglicherweise als Hab und Gut von Flüchtlingen ausgegeben und so in die Türkei geschmuggelt werden.

Vor einem Monat hatte ein aus Syrien in die Türkei eingereister mutmaßlicher Anhänger der Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) bei einem Selbstmordanschlag in der Altstadt von Istanbul elf deutsche Touristen getötet. Die türkischen Behörden befürchten, dass die IS-Miliz weitere Anschläge planen könnte.

bri/sti (afp, reuters)