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Hongkong kommt nicht zur Ruhe

1. Dezember 2014

Eigentlich sah es zuletzt eher nach einer Erosion der prodemokratischen Proteste aus. Doch die Demonstranten in Hongkong kämpfen weiter gegen die Staatsmacht - und das Schwinden der Anhängerschaft.

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Ein Hongkonger Polizist hält mit seinem Schlagstock einen Demonstranten in Schach (Foto: Reuters/Bobby Yip)
Bild: Reuters/Bobby Yip

Bei neuen schweren Auseinandersetzungen zwischen prodemokratischen Aktivisten und der Polizei in Hongkong sind 32 Demonstranten in Haft genommen worden. Mehr als 40 Menschen wurden nach Berichten lokaler Medien verletzt. Darunter sind nach amtlichen Angaben auch vier Polizisten. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Es war die fünfte Nacht in Folge mit Zusammenstößen. Nach Angriffen von Demonstranten auf Behördengebäude blieben diese geschlossen. Auch das Parlament sagte Anhörungen ab.

Die seit zwei Monaten andauernden Proteste waren eskaliert, nachdem die Studenten zu einer erneuten Blockade der Regierung aufgerufen hatten, um politische Reformen durchzusetzen. Die Aktionen richten sich gegen Pläne der chinesischen Führung, zwar 2017 erstmals direkte Wahlen in der früheren britischen Kronkolonie zuzulassen, eine freie Nominierung der Kandidaten jedoch zu verweigern. Die Demonstranten fordern echte Demokratie. Allerdings verliert die Bewegung zunehmend an Unterstützung. Seit der Rückgabe 1997 an China wird Hongkong autonom regiert.

Verstimmung zwischen Peking und London

Die Vorgänge sorgen auch für Verstimmung zwischen der kommunistischen Führung in Peking und Großbritannien. So will die chinesische Seite einer Gruppe britischer Parlamentarier die Einreise nach Hongkong verweigern. Die Abgeordneten des Unterhauses wollten die Beziehung zwischen Großbritannien und der Ex-Kronkolonie untersuchen, aber ihnen sei mit einem Einreiseverbot gedroht worden, teilte Parlamentsmitglied Richard Ottaway am Sonntagabend in London mit. Das britische Außenministerium bezeichnete es als "bedauerlich", dass China dem Komitee keinen Besuch erlaube. Dies sei Peking auch "auf höchster Ebene" mitgeteilt worden.

sti/rb (afp, dpa, rtr)