Die 66. Berlinale
2. Februar 2016Auch bei der 66. Ausgabe des größten deutschen Filmfestivals (11.2.-21.2.2016) werden wieder große Gegensätze aufeinanderprallen. Die Berlinale ist bekannt dafür, dass wie in Cannes und Venedig berühmte Stars aus Hollywood, Asien und Europa über den Roten Teppich vor dem Festivalpalast marschieren. Das Festival in der deutschen Hauptstadt steht aber auch für eine Vielzahl engagierter, politischer Filme.
Rund 400 Werke werden in den verschiedenen Sektionen gezeigt. Im Wettbewerb laufen 18 Filme, sie bewerben sich um den Goldenen und die Silbernen Bären. Festivalchef Dieter Kosslick hatte schon im Vorfeld der diesjährigen Berlinale angekündigt, dass sich auch das Thema "Flüchtlinge" in vielen Beiträgen widerspiegeln werde.
Nachdem schon länger bekannt war, dass Hollywood-Star Meryl Streep in diesem Jahr den Vorsitz der internationalen Jury übernehmen wird, sind jetzt auch die übrigen Jury-Teilnehmer benannt worden. Für Deutschland ist der Theater- und Filmstar Lars Eidinger dabei.
Starke Präsenz aus Europa in der Berlinale-Jury
Europa ist in diesem Jahr darüberhinaus stark vertreten: Aus Großbritannien kommt der Schauspieler Clive Owen, aus Italien die Regisseurin Alba Rohwacher, aus Polen deren Kollegin Malgorzata Szumowska. Außerdem entscheidet auch die französische Fotografin Brigitte Lacombe über die Preise sowie der englische Filmkritiker und -kurator Nick James.
Im Wettbewerb läuft in diesem Jahr nur ein rein deutscher Film ("24 Wochen" von Anne Zohra Berrached), weitere Beiträge entstanden allerdings mit deutschen Geldern. Prominente Regisseure sind Spike Lee aus den USA, Thomas Vinterberg aus Dänemark oder André Téchiné aus Frankreich. Als Eröffnungsfilm wird das neue Opus der Brüder Joel und Ethan Coen "Hail, Cäsar!" gezeigt, der schon ein paar Tage später auch in den deutschen Kinos zu sehen ist.
Michael Moore und Anne Frank im Fokus
Mit Spannung erwartet wird der neue Film von US-Regisseur Michael Moore ("Where To Invade Next") sowie eine Neuverfilmung des Anne-Frank-Stoffes. Die filmhistorische Retrospektive beleuchtet in diesem Jahr die Produktion in der DDR und der Bundesrepublik im Jahre 1966 ("Deutschland 1966 - filmische Perspektiven in Ost und West"). Ein Höhepunkt der 66. Berlinale dürfte auch die Aufführung der restaurierten Fassung von Fritz Langs Film "Der müde Tod" werden.
Beim alljährlichen Treffen des Filmnachwuchses innerhalb der Veranstaltung "Berlinale Talents" (13.-18.2.) geht es wieder um das Zusammentreffen junger Filmstudenten aus aller Welt mit etablierten Regisseurinnen und Regisseuren sowie anderen Filmschaffenden aus allen Bereichen. Während der Berlinale-Talents entstehen viele kleinere Übungs-Filme. Mit dabei bei den "Berlinale Talents 2016" ist auch wieder die Deutsche Welle.