Hollywood-Star Michael Fassbender wird 40
Der Schauspieler Michael Fassbender überzeugt in vielen Rollen. Regisseur Steve McQueen setzte ihn in "Hunger" und "Shame" ein und schrieb Filmgeschichte. Doch auch in Blockbustern macht Fassbender eine gute Figur.
Ruhm mit "Shame"
Es dürfte auch für Michael Fassbender schwer werden, noch einmal eine derart intensive und leidenschaftliche Darstellung eines getriebenen Charakters auf die Leinwand zu bringen. Seine Rolle als sexsüchtiger New Yorker Geschäftsmann 2011 in "Shame" brachte ihm weltweite Anerkennung - und bei den Filmfestspielen in Venedig den Preis für den besten Darsteller.
Siegestrunk in Venedig
Fassbender war, als er die Auszeichnung in Venedig für "Shame" bekam, kein Unbekannter. Der 1977 in Heidelberg als Sohn eines Deutschen und einer Irin geborene Schauspieler hatte bereits in rund 30 Film- und Fernsehrollen mitgewirkt.
Fruchtbare Zusammenarbeit
Der Schauspieler, der mit TV-Nebenrollen begonnen hatte, war einem größeren Publikum erstmals aufgefallen, als Regisseur Steve McQueen ihn 2008 als IRA-Häftling im Hungerstreik einsetzte. Steve McQueen, hier an der Seite von Fassbender 2013 in Toronto, war es dann auch, der dem Schauspieler die Rolle in "Shame" gab.
Physische Qualen für "Hunger"
Für die Rolle in "Hunger" hatte Fassbender 58 Kilo abgenommen. In einem Interview sagte er einmal: "Ich lese ein Drehbuch vielleicht 200 Mal, denke viel über die Rolle nach und so geht der Charakter langsam in mich über. Es ist, als würde ich eine zweite Haut überziehen."
Charismatisch und verführerisch
Nach "Hunger" konnte sich Fassbender seine Rollen aussuchen. Er meisterte 2009 auch den Part eines älteren Mannes, der eine Beziehung zu einer 15-Jährigen knüpft. In Andrea Arnolds Sozialdrama "Fish Tank" war Fassbender an der Seite der jungen Katie Jarvis wieder einmal brillant.
Hollywood klopft an
Auch die großen amerikanischen Filmstudios erkannten nun das Potential des Schauspielers - und gaben ihm eine Rolle in der populären "X-Men"-Reihe. Auch als Fantasy- und Actionheld wusste der Deutsch-Ire zu überzeugen.
Ein flexibler Darsteller
Doch Fassbender war klug genug, um zu wissen, dass das große Geld aus Hollywood seiner Karriere auch schaden könnte. Darum spielte er immer wieder in kleineren Filmen anspruchsvolle Rollen - so 2011 in dem Historienfilm "Jane Eyre" des amerikanischen Independent-Regisseurs Cary Fukunaga.
Auf dem roten Teppich
Es folgte das Jahr 2011 und Fassbenders denkwürdiger Auftritt beim Festival in Venedig. Der Schauspieler war gleich zweimal auf dem roten Teppich. Mit dem Team von "Shame" - die Rolle brachte ihm den Darstellerpreis ein - und dem Ensemble des Films "Eine dunkle Begierde", wo er als Psychotherapeut C.G. Jung zu sehen war.
Alle guten Dinge sind drei
Sein großer Förderer, der Regisseur Steve McQueen, setzte Fassbender wenig später ein drittes Mal in Szene. In "12 Years a Slave" verkörperte der Schauspieler einen brutalen Plantagenbesitzer, der seine Sklaven schikaniert.
Vom fiktiven zum realen "Superhelden"
Nach einem weiteren Auftritt in der "X-Men"-Reihe und einem überzeugenden Macbeth in einer Shakespeare-Verfilmung glänzte Michael Fassbender 2015 als Apple-Chef Steve Jobs. Dem Schauspieler gelang es, gleichzeitig das Faszinosum Jobs als auch die dunklen Seiten der Technologie-Legende auf die Leinwand zu bringen.
Schauspielerpaar vor der Kamera
2016 spielte Fassbender in dem britisch-amerikanischen Drama "The Light Between Oceans" einen Ex-Soldaten, der sich als Leuchtturmwärter auf eine einsame australische Insel zurückgezogen hat. Seine Partnerin in dem Film war die schwedische Schauspielerin Alicia Vikander. Die beiden sind seit einigen Jahren auch privat ein Paar.
Vater-Sohn-Drama
Im britischen Kriminaldrama "Trespass Against Us" ist Fassbender an der Seite von Brendan Gleeson zu sehen. Es geht um eine verhängnisvolle Vater-Sohn-Beziehung im kriminellen Milieu. Der Film lief schon auf zahlreichen Festivals, soll aber erst im Sommer in die deutschen Kinos kommen.
Actionheld in "Assassin's Creed"
Bereits in den Lichtspielhäusern zu sehen, war Fassbender in der Videospielverfilmung "Assassin's Creed". In zahlreichen Szenen überzeugte der Schauspieler einmal mehr auch als körperbetont agierender Darsteller des ansonsten blutleeren Films.
Hollywoodstars unter sich
Aktuell in den US-Kinos ist Michael Fassbender in Terrence Malicks "Song to Song" zu sehen. Der Film über zwei Paare in der amerikanischen Musikszene ist prominent besetzt: Neben Fassbender gehören Ryan Gosling, Rooney Mara und Natalie Portman zum Cast.
Sympathischer Star
Michael Fassbender, der am 2. April seinen 40. Geburtstag feiert, ist schon jetzt ganz oben angekommen. Der Deutsch-Ire kann sich seine Rollen aussuchen, glänzt als Charaktermime ebenso wie in actionbetonten Blockbustern. Auf Festivals, wie hier in Venedig, wird er begeistert empfangen. Nur der Oscar lässt noch auf sich warten.