Hitzige deutsche Redewendungen
Von "Affenhitze" bis "heiß hergehen" - eine ganze Reihe mehr oder weniger salopper deutscher Redensarten nutzen die Bildsprache hoher Temperaturen.
Affenhitze
Wenn Temperaturen als extrem hoch empfunden werden, spricht man umgangssprachlich von einer "Affenhitze". Die Herkunft der Redewendung ist nicht eindeutig, könnte aber aus dem späten 19. Jahrhundert stammen, als im Affenhaus des Berliner Zoos große Hitze herrschte und die Berliner aus "Hitze wie im Affenstall" "Affenhitze" machten.
Geht weg wie warme Semmeln
Semmel ist ein anderes Wort für Brötchen, Schrippe, Weckle - je nachdem in welcher Gegend man in Deutschland lebt. Besonders begehrt sind die duftenden kleinen Backwaren, wenn sie frisch aus dem Ofen kommen. Was weg geht wie warme Semmeln, ist begehrt und im Nu auskauft. Das gilt auch für Strandkörbe an der Nordsee im Sommer.
Um den heißen Brei reden
Heißen Brei lässt man besser abkühlen, bevor man ihn isst. Wer um ihn herumredet, spricht eine Sache nicht klar und offen an und kommt einfach nicht zum Punkt.
Zu heiß gebadet
Die saloppe Redensart bezieht sich auf die Vorstellung, jemand hätte als Kind in einem zu heißen Bad einen mentalen Schaden erlitten. Wer das Verhalten anderer für verrückt hält, sagt auch gern, spinnst du oder hast du ein Brett vor dem Kopf?
Die Hölle heißmachen
Wer anderen umgangssprachlich die Hölle heißmacht, macht Druck, bedrängt die Person oder treibt sie - gibt jedenfalls keine Ruhe. In mehreren Religionen wird die Hölle, der Ort der Bestrafung, dargestellt als Ort der Höllenqualen und unerträglicher Hitze.
Heiß hergehen
Wut, Leidenschaft, Aufregung: Wo etwas heiß hergeht, ist die Stimmung spürbar aufgeheizt. Oft geht es in politischen Debatten "heiß her". Und wer leidenschaftlich diskutiert, redet sich auch schon mal "die Köpfe heiß".
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird
Bildsprache aus der Küche: Die Redewendung bedeutet, dass eine Situation nicht so schlimm ist, wie sie anfangs vielleicht erschien. Die Redensart drückt Zuversicht und Optimismus aus.
Heißes Eisen
Ein heißes Eisen ist eine brisante Sache. Die Redensart bezieht sich auf einen Rechtsbrauch im Mittelalter. Bei der Eisenprobe, einem Gottesurteil, musste ein Verdächtiger ein glühendes Eisen umfassen - Verbrennungen bedeuteten nach damaligem Glauben, dass die Person schuldig war.