Highlights im Berliner Regierungsviertel
Einmal im Jahr lädt die Bundesregierung zum Tag der offenen Tür. Besucher können sich ein Bild von der Berliner Politik machen, vom Kanzleramt bis zu den Ministerien. Das Regierungsviertel bietet weitere Attraktionen.
Bundeskanzleramt
Ein Selfie mit der Kanzlerin, ein Blick auf ihren Schreibtisch, oder ihre Aussicht genießen? Alles ist möglich, beim Tag der offenen Tür am 17. und 18. August. Angela Merkel soll in ihrem Amtssitz sogar Autogramme geben. Auch für Architekturfreunde ist das von den Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank entworfene Gebäude ein reizvolles Ziel.
Finanzministerium
Unter den insgesamt 14 Ministerien gilt das Finanzministerium als das geschichtsträchtigste Gebäude. 1935 wurde es als Reichsluftfahrtministerium unter Herman Göring errichtet, es war der erste Großbau der Nationalsozialisten. Nach Kriegsende diente er als Tagungsort, wo am 7. Oktober 1949 die DDR gegründet wurde. Daran erinnert das Wandgemälde "Aufbau der Republik" von 1953.
Verteidigungsministerium
Der Gebäudeblock am Landwehrkanal diente schon seit der Kaiserzeit verschiedenen militärischen Behörden. Währende der Herrschaft der Nazis traf sich hier eine Widerstandsgruppe der Wehrmacht, die vergeblich versuchte, die Naziherrschaft mit einem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 zu beenden. Das zeigt die öffentlich zugängliche Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
An das gescheiterte Attentat erinnert im Innenhof die Skulptur eines nackten jungen Mannes mit gebundenen Händen. Die Gedenkstätte ist mehrfach erweitert worden und will zeigen, wie sich die Widerstandskämpfer vom 20. Juli, aber auch andere Menschen und Gruppen gegen die Nazidiktatur gewehrt haben.
Reichstag
Der Reichstag ist als Sitz des Parlaments nicht Teil des Regierungstages der offenen Tür. Dafür kommt man hier in der Regel immer rein, wenn man sich etwa für den Besuch einer Bundestagsdebatte anmeldet. Einzige Einschränkung, es gibt nur eine begrenzte Zahl von Plätzen auf der Tribüne. Auch wer mit Gruppe von einem Abgeordneten eingeladen wird, kann eine Debatte oder das Gebäude besuchen.
Reichstagskuppel
Keine Hürden gibt es für den Besuch der Reichstagskuppel. Nur anmelden muss man sich vorher. Die Kuppel war ein Anfangs umstrittener Teil der Neugestaltung des Gebäudes durch den Architekten Norman Foster. Mittlerweile gilt sie als Wahrzeichen von Berlin. Von hier gibt’s ein guten Blick auf die Stadt und für Deutschland ungewöhnliche Öffnungszeiten, täglich von 8-24 Uhr.
Jakob-Kaiser-Haus
Das Jakob-Kaiser-Haus ist das mit 1745 Büros größte deutsche Parlamentsgebäude und grenzt an den Reichstag. Bemerkenswert ist auch die der Spree zugewandte Seite des Hauses. Dort hat der israelische Künstler Dani Karavan eine Glaswand mit den ersten 19 Artikeln des Grundgesetzes gestaltet.
Paul-Löbe-Haus
Das, was die Regierung kann, das können die Parlamentarier auch, sogar öfter. Der Bundestag öffnet in diesem Jahr schon zum 15. Mal seine Türen. Am Sonntag, den 8. September kann man im Reichstagsgebäude, im Paul-Löbe-Haus und im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus einen Blick hinter die Kulissen werfen. Frühaufsteher haben etwa die Chance, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble im Reichstag zu treffen.
Spreeplatz
Einer der schönsten Orte im Berliner Regierungsviertel ist der Spreeplatz gegenüber vom Paul-Löbe-Haus und dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. Auf den Stufen am Ufer der Spree kann man tagsüber entspannt verweilen und im Sommerhalbjahr abends eine Großbildinstallation sehen: Einen 30-minütigen Film über die Geschichte des Reichstags und der Demokratie in Deutschland.
Schloss Bellevue
Einmal im Jahr lädt auch der Bundespräsident Besucher ein, zum Bürgerfest ins Bellevue, seinen Amtssitz im Tiergarten. Am 31. August 2019 gibt es unter dem Motto "Tag des offenen Schlosses" ein vielfältiges Musik- und Unterhaltungsprogramm. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat versprochen, auch da zu sein.