Highlights auf dem Filmfest München
158 neue Filme waren beim zweitgrößten deutschen Filmfest in München auf der Leinwand zu sehen. Das 32. Filmfest präsentierte sich in der Isarmetropole mit starkem Programm und internationalen Stars.
Eröffnung mit Kinomagie aus Frankreich
Auch München hat einen Roten Teppich. Zum Auftakt des Filmfestes zeigten sich dort Regisseur Jean-Pierre Jeunet (im Bild links) und das Team des Eröffnungsfilms "Die Karte meiner Träume". Jeunet, seit seinem Welterfolg "Die fabelhafte Welt der Amélie" ein großer Name in der Kinowelt, geizt auch in seinem neuesten Werk nicht mit Effekten und magischen Momenten. Dafür gab es viel Beifall in München.
Ehrung für Isabelle Huppert
Jean-Pierre Jeunet ist nicht der einzige Star aus Frankreich, der in München zu Gast ist. Erwartet wird auch Isabelle Huppert, die mit dem "Cine Merit Award" ausgezeichnet wird. Die Schauspielerin präsentiert auch ihren neuen Film. In "La Ritournelle" spielt sie - an der Seite von Jean-Pierre Darroussin - eine Bäuerin, die sich neu orientieren muss, nachdem ihre Kinder aus dem Haus sind.
Internationaler Wettbewerb
In München gibt es zwar keinen so renommierten Festivalpreis wie den Goldenen Bären in Berlin, doch wichtige Auszeichnungen werden dort vergeben. In der internationalen Reihe "CineVision" bewerben sich 13 Filme um den "CineVision Award". Mit dabei, passend zur Fußball-WM, der brasilianische Film "Casa Grande" Er erzählt die Geschichte eines Jungen, der zwischen Reichtum und Armut aufwächst.
Open Air und mehr...
München ist ein Sommerfestival. Jeden Abend gibt´s große Open Air-Vorstellungen vor dem Kulturzentrum Gasteig. Dort laufen vor allem populäre Filme. Ansonsten setzt das Festival auf eine bewährte Mischung aus Kunst und Kommerz. Einige Weltpremieren sind vor dem offiziellen Kinostart in Deutschland zu sehen. Es gibt auch Filme, für die man nach München reisen muss. Nicht alles kommt ins Kino.
Große Filme aus aller Welt
Neuproduzierte Filme werden auf Festivals gern - weit vor der offiziellen Kinopremiere - bei einer Galavorstellung gezeigt. Die Reihe "Cinemasters" zeigt solche Werke, die schon bei anderen Festivals geadelt wurden. So läuft in einer Deutschland-Premiere in München der Film "Zwei Tage, eine Nacht" der belgischen Regiebrüder Dardenne, Hauptdarstellerin ist die Französin Marion Cotillard.
Oscarfavorit Arthur Cohen
Einen Weltstar aus Hollywood hat das Münchner Filmfestival auch eingeladen. Arthur Cohn ist zwar weder Regisseur noch Schauspieler und deswegen beim breiten Publikum nicht ganz so bekannt, dafür aber sehr erfolgreich. Cohn ist einer der populärsten Produzenten Hollywoods. Er hat mehr Oscars bekommen als jeder andere Filmproduzent. Hollywood ehrte ihn mit einem Stern auf dem "Walk of Fame".
Männerfilme: Walter Hill
Ebenfalls aus Hollywood kommt der Regisseur Walter Hill. Ihm ist die große Retrospektive des Münchner Festivals gewidmet. Hill dreht seit vielen Jahren Action- und Polizeifilme, Krimis und Western, als klassischer Genre-Regisseur, der vor allem in den '80er und '90er Jahren viele Erfolge feierte. Bruce Willis (Foto) spielte 1996 in "Last Man Standing" einen Revolverhelden, der Kasse machen will.
Zeichentrick-Kunst in München
Schließlich rundet die Sektion "Spotlight" das internationale Programm in München ab. In der umfangreichsten Kategorie werden über 40 Filme aus den unterschiedlichsten Weltregionen gezeigt. Zu sehen ist dort auch der Film "Wie der Wind sich hebt" des berühmtesten Zeichentrickregisseurs Japans: Der 74-jährige Hayao Miyazaki war 2014 für sein jüngstes Werk für den Oscar nominiert worden.
Unabhängige Filmemacher
Besonderen Wert legt das Festival auch auf seine "Independent"-Reihe. Hier werden Filme gezeigt, die unabhängig von großen Studios und mit kleinerem Budget gedreht wurden. Doch weniger Geld bedeutet manchmal auch mehr Kreativität. In "Les grandes Ondes" erzählt Regisseur Lionel Baier vom Ausflug eines Schweizer Reporterteams nach Portugal - zu Zeiten der sogenannten Nelkenrevolution 1974.
Erfrischend deutsche Filme
Neben den internationalen Produktionen aus Hollywood, Asien und Europa widmet sich das Filmfest dem deutschen Kino. Gezeigt werden aktuelle Produktionen, frisch aus den Studios. "Das Zimmermädchen Lynn" ist eine skurrile Literaturverfilmung von Ingo Haeb, halb Sozialstudie, halb Komödie. Auch das ist typisch für München - die Filmformen vermischen sich, im besten Fall entstehen so große Kinofilme.