High Five: Dauerbaustellen der Geschichte
Perfektionismus, Desinteresse, Anbaumaßnahmen. Es gibt viele Gründe, aus denen sich Bauarbeiten in die Länge ziehen können. Manchmal sogar Jahrhunderte. Vom Kölner Dom bis zu Stonehenge: Dauerbaustellen der Geschichte.
Westminster Abbey
Seit den Zeiten von Wilhelm dem Eroberer werden hier die englischen Könige und Königinnen gekrönt. Die Geschichte des Bauwerks reicht aber noch weiter zurück. Im 7. Jahrhundert befand sich dort eine Kirche mit dem Namen "West Minster". Auf deren Grundmauern wurde ab 1245 die heutige Kirche gebaut. Der letzte Anbau mit den beiden Haupttürmen war 1745 abgeschlossen, Gesamtbauzeit also: 500 Jahre.
Mailänder Dom
Er ist nicht nur das Wahrzeichen Mailands, sondern auch das bedeutendste Werk der gotischen Baukunst in Italien: die Kathedrale Santa Maria Nascente, kurz der Mailänder Dom. 1388 wurden die Fundamente gelegt. Danach übernahmen zahlreiche Architekten den Weiterbau, bevor die Kirche 1965 endlich vollendet war. Bauzeit: 577 Jahre.
Kölner Dom
Der Kölner Dom ist eine Kirche der Superlative. Bei der Fertigstellung im Jahr 1880 war er der höchste Bau der Welt, außerdem die größte Stahlkonstruktion seiner Zeit, mit der größten freischwingenden Glocke. Der Dom besitzt die älteste Darstellung eines gekreuzigten Jesus und das größte Chorgestühl Deutschlands. Aber auch die Bauzeit ist rekordverdächtig: 632 Jahre.
Alhambra
Sie trohnt auf dem Sabikah-Hügel im spanischen Granada und gilt als eines der bedeutendsten Beispiele für maurische Architektur. Das Unesco-Weltkulturerbe wird jedes Jahr von mehr als drei Millionen Menschen besucht. Ob die sich angesichts der vielen prachtvollen Stuckelemente und kunstvoll geschnitzten Holzdecken wundern, dass an der "roten Burg" über 600 Jahre gebaut wurde? Wahrscheinlich nicht.
Stonehenge
Wie lange an Stonehenge gebaut wurde, weiß niemand ganz genau. Wissenschaftler glauben jedoch, dass die Anlage in Südengland in mindestens fünf Bauphasen über einen Zeitraum von mindestens 1400 Jahren entstand. Noch umstrittener ist, wofür das Bauwerk einst überhaupt errichtet wurde ...