Hier steigen die Spiele - die Wettkampfstätten von Pyeongchang
Die Winterspiele 2018 finden an zwei Hauptstandorten statt: In Pyeongchang im Taebaek-Gebirge und in Gangneung an der Ostküste Südkoreas. Viele Wettkampfstätten sind neu - auch auf Nachhaltigkeit wurde geachtet.
Pyeongchang: Zwei Cluster für Schnee und Eis
In Pyeongchang sind die Wege nicht so weit wie noch 2014 in Sotschi. Alle Wettbewerbe, die auf Skiern ausgetragen werden, und die Bob- und Rodelkonkurrenzen finden im sogenannten Pyeongchang-Gebirgscluster statt. Die Eiswettbewerbe werden 35 Kilometer östlich im Gangneung-Küstencluster abgehalten. Pyeongchang selbst ist eine 10.000-Einwohner-Kleinstadt etwa 180 Kilometer östlich von Seoul.
Alpensia Sportpark
Alpensia ist ein Wintersportgebiet, das extra gebaut wurde, als sich die Gangwon-Provinz für die Olympischen Winterspiele 2010 bewarb - für rund eine Milliarde Euro. Hier befinden sich das Sliding-(Rodeln, Bob und Skeleton), Biathlon-, Skilanglauf- und Skisprungzentrum. Das Resort wurde auf einem Gelände angelegt, das früher Landwirtschaftlich genutzt wurde, unter anderem für den Kartoffelanbau.
Alpensia Skisprung-Center
Fliegt der derzeit beste deutsche Skispringer Richard Freitag von dieser Schanze zu einer olympischen Medaille? Das Kuriose: Die Zuschauertribünen am Ende der beiden Schanzen werden normalerweise für Fußballspiele genutzt - vom Verein Gangwon FC. Ein Zeichen dafür, dass sich die Organisatoren Gedanken über die spätere Nutzung und die Nachhaltigkeit ihrer Wettkampfstätten gemacht haben.
Alpensia Biathlon-Center und Langlauf-Center
Rund um das Stadion mit seinen 7.500 Plätzen schlängeln sich die Loipen für Langläufer, Kombinierer und Biathleten durch die bewaldeten Hügel. Während das Höhenprofil nicht all zu schwierig ist, dürfte eher der Wind den Athleten zu schaffen machen - womöglich besonders am Schießstand. Auf 700 Metern Höhe weht er fast ständig vom Japanischen Meer herüber.
Olympia Eisbahn
7.000 Zuschauer können sich an der Strecke die Läufe der Bob- und Skeletonfahrer sowie der Rennrodler anschauen. Rodel-Bundestrainer Norbert Loch rechnet damit, dass Geschwindigkeiten von etwa 130 Stundenkilometer erreicht werden. Und Dreifach-Olympiasieger Felix Loch meint: "Eine interessante Bahn, die auf jeden Fall Spaß macht. Die Passage in Kurve acht/neun wird entscheidend sein."
Alpensia Olympia Stadion
Auch das Olympia-Stadion befindet sich im Alpensia-Resort. Es ist eine temporäre Arena, die zur Eröffnungs- und Schlussfeier dient. 35.000 Zuschauer haben hier Platz. Über 100 Millionen Euro hat es gekostet - ein teures und kurzes Vergnügen. Direkt nach den Spielen soll es wieder abgebaut werden, weil es keine weitere Verwendung dafür gibt.
Jeongseon Alpin-Center und Yongpyong Ski-Resort
Die alpinen Skirennen verteilen sich auf zwei Skigebiete: Die Speedrennen (Abfahrt und Super-G) finden in Jeongseon statt. Die technischen Disziplinen (Slalom, Riesenslalom, Teamwettbewerb) in Yongpyong, etwa 30 Fahrminuten entfernt. Snowboarder und Freestyle-Skier fahren im Bokwang Schnee-Park, der sich ebenfalls in Yongpyong befindet.
Gangneung Ice Arena
Größere Begeisterung als für die alpinen Skirennfahrer, Biathleten und Langläufer bringen die Südkoreaner für die Diszilpinen auf, die auf dem Eis stattfinden. Besonders Eiskunstlauf und Shorttrack stehen hoch im Kurs. Beide Disziplinen werden in der neu gebauten Gangneung Ice Arena ausgetragen. Sie bietet 12.000 Zuschauern Platz und hat ein - laut Veranstalter - umweltfreundliches Kühlungssystem.
Gangneung Oval
Fest in niederländischer Hand dürften traditionsgemäß die Ränge im Gangneung Oval sein, wo die Medaillen im Eisschnelllaufen vergeben werden. Die Halle hat eine 400 Meter lange Bahn und Platz für 8000 Zuschauer. Sie wurde im Februar 2017 mit den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften eröffnet. Bei den Männern gingen alle WM-Titel an Niederländer, bei den Frauen immerhin einer von fünf.
Gangneung Hockey-Center
Die Halle ist eine von zwei Austragungsstätten des Olympischen Eishockeyturniers 2018. Alle Spiele der Männerteams und die Medaillenentscheidungen werden dort stattfinden. Die Frauen spielen außerdem im Kwangdong Hockey Zentrum. Die Kosten des vierstöckigen Hockey Centers werden auf etwas 100 Millionen Euro geschätzt. Die Nachnutzung ist unsicher, da Eishockey in Südkorea kaum gespielt wird.
Gangneung Curling Centre
Das Logo prangt schon auf der Hallenwand - hier werden ab dem 9. Februar schwere Steine übers Eis geschoben. Deutsche Athleten werden hier allerdings nicht zu finden sein - höchstens als Zuschauer, denn erstmals seit der Wiederaufnahme ins Olympische Programm 1998 hat sich kein deutsches Curling-Team für die Winterspiele qualifiziert.
Olympisches Dorf
Wie ein Dorf sieht es hier nicht aus. Wie so oft bei den vergangenen Spielen wurden die Unterkünfte für die Athleten neu gebaut. Es gibt ein Athletendorf in Pyeongchang (Foto) und eines in Gangneung. Neben den einzelnen Zimmern stehen den Sportlern und Trainern Gemeinschaftsküchen, Kantinen, Aufenthaltsräume, Konferenzräume und vieles mehr zur Verfügung.
Olympisches Dorf
Die Zimmer erinnern dabei eher an eine Jugendherberge. Sie sind spärlich möbliert und bei der Größe ist es auch nicht ganz unwichtig, mit wem man sich das Zimmer teilt und wie viel Ausrüstung er oder sie dabei hat. Immerhin geben die Bettdecken einen Hinweis darauf, was der Sinn dieser Reise ist.