Heidi - vom Kinderbuch zum Kino-Welterfolg
Die Romane "Heidis Lehr- und Wanderjahre" und "Heidi kann brauchen, was es gelernt hat" von Johanna Spyri gehören zu den erfolgreichsten Kinderbüchern. Jetzt kommt die Geschichte des Alpenmädchens Heidi erneut ins Kino.
Heidi ist zurück auf der großen Leinwand
In der aktuellen Verfilmung von Regisseur Alain Gsponer spielt Anuk Steffen die Heidi und Bruno Ganz den Alm-Öhi. Gsponer setzt wie bei der ersten Schweizer Verfilmung von 1952 auf Werktreue und auf Laiendarsteller für Heidi und den Geißenpeter. Bruno Ganz äußerte sich schon vor den Dreharbeiten begeistert: "Heidi ist besser als Schweizer Schokolade und viel berühmter als unsere Banken."
Heidi goes Hollywood
Die erste Tonfilm-Version von "Heidi" ist eine Hollywood-Produktion aus dem Jahr 1937. In der Hauptrolle des komplett in Kalifornien gedrehten Films ist der Kinderstar Shirley Temple zu sehen. Diese "Heidi"-Version orientiert sich nur sehr lose an der Romanvorlage und reizt das klassische Gut-Böse-Schema Hollywoods aus. In den USA wurde der Film in kurzer Zeit zu einem Familienklassiker.
Heimatidylle nach dem Krieg
Die erste deutschsprachige Verfilmung von "Heidi" stammt aus der Schweiz. Regisseur Luigi Comencini ging mit der Laiendarstellerin Elsbeth Sigmund (Heidi) ein Wagnis ein, doch der Erfolg gab ihm Recht: Sein Film lief nicht nur in den deutschsprachigen Ländern sehr gut, sondern auch in den USA, wo eine holprig synchronisierte Fassung zu sehen war. Für viele bis heute die beste "Heidi"-Version.
Heidi schlägt Football
In der amerikanisch-deutschen Koproduktion von 1968 spielt Maximilan Schell Herrn Sesemann, den Vater von Klara. Als Heidi ist Jennifer Edwards, die Tochter des US-Regisseurs Blake Edwards, zu sehen. Der Film ist in den USA bis heute berühmt, da die Übertragung eines Footballspiels abgebrochen wurde, damit er pünktlich um 19 Uhr starten konnte. Es ging als "Heidi Game" in die Sportgeschichte ein.
Kongeniale Trickfilm-Version
Die wohl bekannteste Adaption des "Heidi"-Stoffes ist die japanische Anime-Serie aus dem Jahr 1974. Die Regisseure der Serie, Isao Takahata und Hayao Miyazaki, reisten einen ganzen Monat lang in die Schweiz, um die Natur und Architektur der Alpen möglichst originalgetreu nachbilden zu können. Die Serie ist bis heute international sehr erfolgreich und hat das Heidi-Bild für Generationen geprägt.
Heidi in Serie
1978 kam eine internationale "Heidi"-Realserie heraus. Die schweizerisch-deutsch-australische Koproduktion überzeugte auf ganzer Linie, denn ihre Macher legten sehr viel Wert auf historische Genauigkeit und hielten sich eng an die Romanvorlage. In 26 Folgen taucht der Zuschauer tiefer in die Welt der beiden "Heidi"-Bücher von Johanna Spyri ein als in allen vorangegangenen Versionen.
Heidi im 21. Jahrhundert
In seiner "Heidi"-Verfilmung aus dem Jahr 2001 versetzt Regisseur Markus Imboden die Geschichte des Alpenmädchens in die heutige Zeit: Tante Dete ist eine Modedesignerin, ihre Tochter Clara eine Berliner Göre, die aus dem Internat geflogen ist. Der Geißenpeter organisiert via Crowdfunding das nötige Geld für Heidis Rückkehr zum geliebten Großvater. Am Ende machen die beiden eine Pension auf.
Das Original
Die Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri veröffentlichte 1879 das Buch "Heidis Lehr- und Wanderjahre". Die Geschichte des herzensguten Waisenmädchens wurde schnell ein großer Erfolg. 1881 folgte der zweite Band "Heidi kann brauchen, was es gelernt hat". Die Bücher wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt und prägen bis heute das Bild der Schweiz als Alpenidyll.
Heidi als Musical
Nicht nur als Film, Serie oder Comic, sondern auch in verschiedenen Musicalfassungen ist "Heidi" international erfolgreich. Hier tanzt Anna Silvia Lilienfeld als Heidi neben dem Geißenpeter (Marco Fahrland) während einer Probe der Musikalischen Komödie der Oper Leipzig. Das Stück nach der Romanvorlage wurde am 22.10.2004 uraufgeführt.