Havarierter Frachter bricht auseinander
8. Januar 2012Wie die neuseeländische Schifffahrtsbehörde mitteilte, brach das Wrack des Frachters in einem Sturm mit sechs Meter hohen Wellen auseinander. Während der Bug des 47.000 Tonnen-Schiffes weiter auf dem Riff festsitzt, wurde das Heck 30 Meter fortgerissen.
Einer der Einsatzleiter am Astrolabe-Reef teilte mit, zurzeit gebe es offenbar keinen größeren Austritt von Öl. "Aber in dem derzeit brüchigen Zustand der "Rena" ist das demnächst wahrscheinlich." Das erste Öl könnte in der Nacht zum Montag (Ortszeit) an die Küste der neuseeländischen Nordinsel gespült werden. Die nationalen Einsatzkräfte seien alarmiert worden, sagte ein Sprecher der Meeresbehörde. Zudem stünden sie bereit, um verunreinigten Tieren helfen zu können.
Tausende Seevögel schon verendet
Die unter liberianischer Flagge fahrende und einer griechischen Reederei gehörende "Rena" war am 5. Oktober auf das Riff vor Tauranga Harbour gelaufen. Danach gelangten etwa 400 Tonnen Öl ins Meer, bis zu 20.000 Seevögel verendeten. Bereits dies gilt als die bisher größte Meeresumweltkatastrophe Neuseelands. Damals gelang es Bergungsmannschaften, mehr als 1.100 Tonnen Öl von dem Frachter abzupumpen. Es verblieben aber noch etwa 385 Tonnen an Bord. Von den 1.370 Containern wurden damals 389 geborgen. 98 wurden seit Oktober von Bord gespült. Beim Auseinanderbrechen des Schiffs sind nun sind nach Angaben der Einsatzkräfte ein Großteil der noch an Bord verbliebenen Container ins Meer gelangt.
Das Riff ist seit mehr als 180 Jahren auf den Seekarten verzeichnet. Der Kapitän und der Navigationsoffizier des Frachters müssen mit einem Strafverfahren wegen gefährlicher Fahrweise, Umweltverschmutzung und Dokumentenmanipulation nach dem Unfall rechnen.
wl/fw(dapd,dpa,afp)