Premiere von Harry-Potter-Theaterstück
31. Juli 2016
"Don't Be Wormtail", heißt in der Hogwarts-Welt so viel wie: "Bloß nichts verraten". Das war der Twitter-Appell der Schriftstellerin Joanne K. Rowling vor der Premiere des neuen Harry Potter-Theaterstücks "Harry Potter and the Cursed Child", die am Nachmittag und Abend des 30. Juli im Londoner West End gefeiert wurde. Bei einer derart großen internationalen Fangemeinde (und diversen Vor-Premieren im Juni) war aber klar, dass doch so Einiges vorher durchsickert. Fest steht: Harry, Ron und Hermine sind erwachsen geworden.
Die nächste Harry Potter-Generation
Im zweiteiligen Theaterstück ist Harry Potter (Jamie Parker) ein überarbeiteter Beamter im Ministerium für Zauberei, verheiratet mit Ginny (Poppy Miller), der Schwester seines besten Freundes Ron. Der gemeinsame Sohn Albus Severus (Sam Clemmett) gerät aber nicht so recht nach seinem Vater. Er ist ein Außenseiter und freundet sich gleich am ersten Tag in Hogwarts mit Scorpius Malfoy (Anthony Boyle) an, dem Sohn des Potter-Widersachers Draco.
Hermine und Ron, die besten Freunde von Harry Potter, sind inzwischen miteinander verheiratet. Die strebsame Hermine hat es bis zur Magie-Ministerin geschafft. Diskussionen im Netz über die Hautfarbe Hermines - sie wird von der dunkelhäutigen Schauspielerin Noma Dumezweni verkörpert - weckten den Zorn von Potter-Schriftstellerin Rowling. "Durch meine Erfahrung mit sozialen Netzwerken wusste ich, dass Deppen dazu deppern würden", sagte sie dem britischen "Observer".
Mithilfe einer Zeitmaschine richten Albus und Scorpius Unheil an, das angeblich sogar den tot geglaubten Erzbösewicht Lord Voldemort wieder auf den Plan ruft - soviel ist bekannt.
Theater-Skript als Bestseller
Bei der Entwicklung der Geschichte ließ sich J.K. Rowling von Theaterregisseur John Tiffany und dem Dramatiker Jack Thorne unterstützen. Das Skript stammt von Thorne und wurde noch in der Nacht der Premiere veröffentlicht - vorläufig allerdings nur auf Englisch. Deutschsprachige Potter-Fans müssen sich noch bis zum 24. September gedulden. Die deutsche Version wird "Harry Potter und das verwunschene Kind" heißen und einen Umfang von rund 300 Seiten haben, teilte der Hamburger Carlsen-Verlag mit.
Das Theaterstück erhielt - trotz aller Geheimniskrämerei - von der britischen Presse bislang durchweg hervorragende Kritiken. Ob die gedruckte Fassung des mit Spezialeffekten gespickten Bühnenstücks an den Erfolg der Romane anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. Zwischen 1997 und 2007 erschienen sieben "Harry Potter"-Romane in fast 80 Sprachen, weltweit verkauften sich 450 Millionen Exemplare.
Neue Hoffnung für Fans ohne Theaterkarten
Wer bislang noch kein Ticket für das Potter-Bühnenstück in London ergattern konnte, hat kommende Woche noch einmal die Chance dazu. Wie der Veranstalter zwei Tage vor der offiziellen Premiere bekannt gab, werden am kommenden Donnerstag (4. August) nochmals 250.000 Tickets zum Verkauf angeboten. Eine erste Tranche von 175.000 Tickets war im vergangenen Jahr innerhalb von nur acht Stunden komplett ausverkauft worden.
jhi/pg (dpa)