Harris geht bei Wahlkampfauftritt auf Angriff
24. Juli 2024US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat bei ihrem ersten Wahlkampfauftritt in ihrer neuen Rolle als mögliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten scharfe Kritik an ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump geäußert. Der Rechtspopulist verfolge eine rückwärtsgewandte Politik. "Wollen wir in einem Land der Freiheit, des Mitgefühls und der Rechtsstaatlichkeit leben, oder in einem Land des Chaos, der Angst und des Hasses?", so Harris.
Die 59-Jährige startete ihren Wahlkampfauftakt in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin, der als einer der Schlüsselstaaten bei der Präsidentschaftswahl im November gilt. Dort hatte vergangene Woche auch der Parteitag der Republikaner stattgefunden, auf dem Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt wurde.
Kontrastprogramm zu Trump
Ein Schwerpunkt ihrer Rede war das Recht auf Abtreibung. Harris warf Trump vor, Abtreibungen verbieten zu wollen. "Wir vertrauen darauf, dass Frauen Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und sich nicht von der Regierung vorschreiben lassen, was sie zu tun haben", sagte Harris. Sie werde sich bei ihrer Wahl zudem für die Erleichterung des Beitritts zu Gewerkschaften und die Bekämpfung von Waffengewalt einsetzen. Die Punkte stehen im Kontrast zu den Plänen von Trump.
Sie kenne Männer wie Trump, fuhr Harris fort. Damit wiederholte sie Äußerungen vom Montag, als sie darauf verwiesen hatte, dass sie es in ihrer Zeit als Staatsanwältin "mit Tätern aller Art aufgenommen" habe. Sie werde "mit Stolz meine Bilanz gegen seine stellen".
Harris gilt nach dem Rückzug des amtierenden Präsidenten der USA, Joe Biden, aus dem Rennen um das Weiße Haus als Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei. Eine neue Umfrage sah die Vizepräsidentin, die am Dienstag weitere Unterstützung erhielt, knapp vor dem Republikaner Trump. Letzterer sagte derweil, er rechne sich gute Chancen gegen die Demokratin aus, da sie radikaler sei als Biden.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Während Harris gerade in Wisconsin Wahlkampf betreibt, ist Trump für die Republikaner in North Carolina unterwegs. Die Wahlkampfveranstaltung in Charlotte ist Trumps erste Veranstaltung seit dem Rücktritt von Secret Service Direktorin Kimberly Cheatly. Cheatly hatte damit die Konsequenzen aus dem Mordanschlag vom 13. Juli gezogen, bei dem Donald Trump attackiert und am Ohr verletzt wurde. Die ehemalige Direktorin sage, sie übernehme die volle Verantwortung für die Sicherheitsmängel.
ch/pg (afp, rtr)