Happy birthday, Bob! Robert De Niro wird 80
17. August 2023Der am 17. August 1943 in New York geborene Robert De Niro hat in seiner Karriere so viele meisterliche Auftritte vor den Kameras abgeliefert, so viele Lobeshymnen eingeheimst und so viele Preise gewonnen, dass man bei einer Auflistung der besten Kinodarsteller aus Amerika keinesfalls um ihn herumkommen würde.
Es sind vor allem die Filme, die Robert De Niro mit Regisseur Martin Scorsese gedreht hat, die ihn unsterblich machen: "Hexenkessel" und "Taxi Driver", "Wie ein wilder Stier", "Good Fellas" und "Casino", um nur einige zu nennen. In ihnen zeigte De Niro schon früh, was er drauf hat. Blitzschnell kann er zwischen Sensibilität und Gewaltbereitschaft wechseln, und auf seinem Gesicht spiegeln sich ganze Seelenlandschaften wider.
Auf De Niro trifft tatsächlich zu, was man gemeinhin bei Schauspielern mit Charisma und Können rühmt: Er kann mit dem Ziehen einer Augenbraue, mit dem leichten Anheben seines Mundwinkels oder dem Faltenwurf der Stirn ungemein viel bewirken. Das war zu Beginn der Karriere so, in der De Niro vor allem als brutaler und gewalttätiger Charakter in Gangster- und Mafiafilmen zu sehen war. Und es trifft auch auf seine zweiten Karrierehälfte zu, in welcher sich der Darsteller mit Erfolg auch in Komödien präsentiert.
De Niro überzeugte auch in Melodramen und Familienfilmen
Nicht alles gelang De Niro. Nach seinen ersten großen Filmen mit Martin Scorsese oder unter der Regie von Meistern wie Michael Cimino, Bernardo Bertolucci oder Sergio Leone gab es ein paar Jahre und etwa ein Dutzend Filme, in denen sich der große Mime auf seinen Meriten auszuruhen schien. Ein wenig manieriert und zu routiniert erschien da manchmal sein Mienenspiel. Doch immer wieder verstand es De Niro, zwischendurch auch im leichteren Fach zu überzeugen.
De Niro und Humor - das kam auch an den Kinokassen gut an. Die Erfolgskomödie "Meine Braut, ihr Vater und ich" und ihre Fortsetzungen spülten zig Millionen Dollar in die Kinokassen. Schon zuvor hatte De Niro in Werken in der Actionkomödie "Midnight Run" oder an der Seite von Billy Crystal in "Reine Nervensache" überzeugen können. Auch in so manchen interessanten Nebenrollen begeisterte der Charakterdarsteller, der einst beim Theater begonnen hatte - hier sei nur sein selbstironischer Auftritt in Quentin Tarantinos "Jackie Brown" erwähnt.
New Yorker durch und durch
Ausgezeichnet wurde der Amerikaner natürlich auch: Zwei Oscars, einer als bester Nebendarsteller in "Der Pate II" und einer für seine fulminante Boxerrolle in "Wie ein Wilder Stier" waren die Krönung. Mehrfach war er darüberhinaus für die kleine goldene Hollywood-Statuette nominiert. Dabei ist die amerikanische Westküste nicht Robert De Niros bevorzugte Spielwiese. De Niro ist New Yorker durch und durch, dort wuchs er auf, von dort stammt auch sein Lieblingsregisseur Martin Scorsese, und in New York spielten viele seiner besten Filme.
Und in der US-Ostküsten-Metropole etablierte Robert De Niro, der als medienscheu gilt und mit Interviews recht sparsam umgeht, im Jahre 2002 mit der Produzentin Jane Rosenthal auch das Tribeca Film Festival, das sich zu einem der besten und erfolgreichen in den USA entwickelte. New York ist De Niros geistige Heimat, und so verwundert es auch nicht, dass der Schauspieler für die "eine" Seite der Vereinigten Staaten von Amerika steht, nämlich der Europa zugeneigten. Immer wieder engagiert sich der Schauspieler für die Demokraten, den früheren US-Präsidenten Donald Trump hat er als "unverhohlen dumm" und als "Dreckskerl" bezeichnet.
Wieder vereint mit Scorsese
2019 macht De Niro seinen Fans weltweit ein großes Geschenk: "The Irishman" ist - bis auf einen Kurzfilm - nach vielen Jahren seine erste Zusammenarbeit mit Martin Scorsese und, wie könnte es anders sein, ein Mafia-Film. An der Seite von Joe Pesci, Al Pacino und Harvey Keitel spielt De Niro einen Auftragsmörder. Der Film erzählt seine Story vor allem in Rückblenden und ist so auch eine Art Rückblick auf eine grandiose Karriere. Nicht nur die Fans, auch die Kritiker sind begeistert. Im selben Jahr überzeugt De Niro auch an der Seite von Joaquin Phoenix in "Der Joker".
De Niro arbeitet auch mit 80 Jahren scheinbar nonstop. Im Oktober 2023 erscheint mit "Killers of the Flower Moon" seine insgesamt elfte Zusammenarbeit mit Martin Scorsese, der bereits 2022 seinen 80. Geburtstag feierte. Wir wünschen einem der größten Schauspieler unserer Zeit: Happy birthday, Bob!
Dies ist eine aktualisierte Fassung des Artikels aus dem Jahr 2018.