1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Häuserkampf in Mossul

19. März 2017

Die Schlacht um die von der Terrormiliz IS besetzten Stadtteile Mossuls dauert an. Iraks Armee rechnet mit heftigen Häuserkämpfen in der Altstadt der zweitgrößten Stadt des Iraks. Tausende fliehen aus den Kampfgebieten.

https://p.dw.com/p/2ZUmc
Irak Kämpfe um Mossul
Bild: picture-alliance/abaca/Y. Keles

Einen Monat nach dem Beginn ihrer Offensive zur Rückeroberung des Westteils von Mossul sind die irakischen Truppen weiter in die Altstadt vorgerückt. Sie nahmen nach eigenen Angaben unter anderem eine Moschee und zwei Märkte ein. Eliteeinheiten befanden sich demnach 800 Meter von der Al-Nuri-Moschee entfernt. Ein symbolisch wichtiges Ziel, hatte doch hier, der IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi im Juli 2014 bei einem seiner seltenen Auftritte das "Kalifat" des IS in Teilen des Irak und im benachbarten Syriens proklamiert.

Die Armee richtet sich auf einen langwierigen Häuserkampf gegen die IS-Kämpfer in der Altstadt ein. Die dortigen Bedingungen gelten wegen der engen Gassen und der dicht beieinander stehenden Häuser als besonders schwierig. Die Straßen seien zu eng für die Militärfahrzeuge, sagte der Sprecher der Eliteeinheiten des Innenministeriums, Firas al-Suwaidi. Die Altstadt müsse nun "Straße für Straße, Haus für Haus" vom IS befreit werden.

In Mossul steht ein heftiger Häuserkampf bevor
In Mossul steht ein heftiger Häuserkampf bevorBild: picture-alliance/AP Photo/K. Mohammed

Tausende fliehen aus der Stadt

Am vergangenen Freitag hatten die irakischen Truppen einen Markt und eine Moschee in West-Mossul eingenommen. Am Samstag brachten sie nach Angaben eines Polizeikommandeurs einen zweiten Markt sowie ein Getreidesilo unter ihre Kontrolle. Die Bundespolizei unterstützt die Einheiten des Innenministeriums im Kampf gegen den IS in Mossul.

Die Menschen fliehen vor den Kämpfen aus Mossu
Die Menschen fliehen vor den Kämpfen aus MossulBild: picture-alliance/AA/H. Baban

Die Offensive zur Rückeroberung der zweitgrößten irakischen Stadt von den Dschihadisten hatte am 17. Oktober mit Unterstützung der von den USA angeführten Militärkoalition begonnen. Nach der Einnahme von Ost-Mossul im Januar begann am 19. Februar der Angriff auf den Westteil der Stadt. Dabei wurden der Sitz der Regionalregierung, das Mossul-Museum und der Bahnhof zurückerobert. Der Fall von Mossul, der letzten großen Bastion des IS im Irak, wäre ein schwerer Rückschlag für die Dschihadisten.

Nach Angaben der irakischen Regierung flohen inzwischen 150.000 Menschen aus West-Mossul. Zwei Drittel von ihnen kamen demnach in Flüchtlingslagern außerhalb der Großstadt unter. Rund 750.000 Menschen sollen nach Informationen der Vereinten Nationen noch in der Stadt leben. Ihre Situation wird von den UN als verzeifelt beschrieben.

cgn/uh (afp, dpae)