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Politik

Überraschungsbesuch im Irak

30. März 2017

UN-Generalsekretär Guterres mahnt einen besseren Schutz von Zivilisten in West-Mossul an. Zuletzt hatte ein US-Kommandeur eine Mitverantwortung für zivile Opfer bei Luftangriffen eingeräumt.

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Bergungskräfte in Trümmern
Opferbergung nach einem Luftangriff am 27. MärzBild: Reuters

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die irakischen Streitkräfte und die von den USA angeführte Militärkoalition aufgefordert, die Zivilisten in der umkämpften Stadt Mossul besser zu schützen. Der Schutz der Zivilbevölkerung müsse "absoluten Vorrang" haben, erklärte Guterres bei einem Besuch im Irak. Er wolle sich während seines Aufenthaltes über die "katastrophale Lage" vor Ort informieren, schrieb der UN-Generalsekretär auf Twitter.

Die zivilen Opfer des Krieges

Die irakischen und die US-geführte Militärkoalition hatten Mitte Februar eine Offensive gestartet, um die Terrormiliz des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) aus ihrer letzten Hochburg im Irak zu vertreiben. Nach UN-Angaben wurden bei der Offensive zur Rückeroberung von West-Mossul von Mitte Februar bis Mitte März bereits mehr als 300 Zivilisten getötet. Allein bei einem Vorfall am 17. März wurden demnach 17 Zivilisten getötet, vermutlich durch einen Luftangriff der US-geführten Koalition. Am Dienstag räumte der Kommandeur der Allianz, US-Generalleutnant Stephen Townsend, eine Mitverantwortung für die zivilen Opfer ein. Iraks Sicherheitskräfte erklärten inzwischen, vorerst keine schweren Waffen mehr einzusetzen. Demnach solle nicht mehr mit Raketen und besonders wirksamer Artilleriemunition angegriffen werden, so Brigadegeneral Mohammed al-Dschaburi.

Papst denkt an die Opfer

Zuletzt hatte auch der Papst zum Schutz der Zivilisten in der IS-Hochburg Mossul aufgerufen. Bei der Generalaudienz am Dienstag in Rom sagte das katholische Kirchenoberhaupt, seine Gedanken seien bei jenen, die in der eingekesselten Stadt festsäßen oder auf der Flucht seien. Nach UN-Angaben sind allein in der Altstadt noch rund 400.000 Menschen eingeschlossen. Mehr als 200.000 Einwohner seien auf der Flucht.

fab/hk (afp, dpa, Twitter)