Großfusion in der Rüstungsindustrie
10. Juni 2019Die Fusion solle im ersten Halbjahr 2020 abgeschlossen werden, verkündeten die Firmen in einer gemeinsamen Erklärung. Die Transaktion werde komplett über Aktien laufen. United-Technologies-Chef Greg Hayes sagte: "Die Kombination von United Technologies und Raytheon wird die Zukunft von Luftfahrt und Verteidigung bestimmen." Raytheon-Chef Tom Kennedy sprach von "enormen Chancen für unseren zukünftigen Erfolg".
Geführt werden soll der neue Konzern mit dem Namen "Raytheon Technologies Corporation" von United-Technologies-Chef Hayes. Die Anteilseigner von United Technologies sollen 57 Prozent des neuen Unternehmens besitzen, die Raytheon-Aktionäre den Rest. Bis zum Ende des vierten Jahres nach der Verschmelzung rechnen die Firmen mit Kostensynergien von mehr als einer Milliarde Dollar.
Gemeinsam machen beide Konzerne einen Jahresumsatz von rund 74 Milliarden US-Dollar. Der neue Konzern hätte nach jetzigem Stand einen Börsenwert von 168 Milliarden Dollar.
Rüstung und Luftfahrt treffen aufeinander
Raytheon produziert vor allem militärisches Gerät mit komplexer Steuerung wie das Flugabwehrsystem Patriot und andere Raketen sowie Torpedos und Marschflugkörper. Außerdem stellt Raytheon Radar-Systeme für Kampfflugzeuge der US-Luftwaffe her.
United Technologies gehört mit seinen Pratt-and-Whitney-Motoren, die bei Militärflugzeugen und zivilen Maschinen verwendet werden, zu den Großakteuren der Luftfahrt. United Technologies will wie geplant vor der Transaktion die Aufzugsparte (Otis) sowie das Geschäft mit Klimatechnik (Carrier) abspalten. Die Luftfahrtsparte mit dem Triebwerkhersteller Pratt & Whitney würde damit zum Kern von United Technologies.
pgr/wa (rtr, afp, dpa)