Stars bei den MTV Europe Music Awards

Seit 1994 werden die MTV Europe Music Awards (EMA) jährlich in einer Stadt Europas vergeben. Letztes Jahr hieß der Austragungsort Glasgow, dieses Jahr findet das Event am Sonntagabend, dem 25. Oktober, im Mediolanum in Mailand statt. Bei der Veranstaltung treffen sich die aktuellen Topstars der Popmusikszene, um der Preisverleihung beizuwohnen.

Dieses Jahr werden Awards in insgesamt 16 Kategorien verliehen. Ausgezeichnet werden unter anderem die besten Bands verschiedener Genres sowie die beliebtesten männlichen und weiblichen Künstler. Welche Musiker die Preise erhalten liegt allein in den Händen der Fans. Diese können bis einen Tag vor der Veranstaltung online für ihre Favoriten abstimmen.

Taylor Swift stellt einen Nominierungs-Rekord auf

Im vergangenen Jahr räumte vor allem die britische Boyband One Direction ab, die insgesamt drei Preise mit nach Hause nehmen durfte. Die US-amerikanische Sängerin Katy Perry war in sieben verschiedenen Kategorien nominiert und gewann zweimal. Dieses Jahr geht Sängerin Taylor Swift als große Favoritin ins Rennen. Mit neun Nominierungen stellt sie einen neuen Rekord in der Geschichte der EMAs auf. Der kanadischen Teenie-Star Justin Bieber ist in sieben Kategorien nominiert.

Auch live werden wie üblich zahlreiche Künstler ihre aktuellen Erfolgshits zum Besten geben. Als Highlights gelten dabei dieses Mal die Auftritte von Justin Bieber, vom Erfolgsproduzenten Pharell Williams, vom Hip Hop-Duo Macklemore & Ryan Lewis und besonders die Performance des italienischen Startenors Andrea Bocelli, der sowohl solo als auch im Duett mit Nachwuchssängerin Tori Kelly auftreten wird.

In die lange Liste der berühmten Modertoren, die in den vergangenen Jahren die EMAs präsentierten, wie zum Beispiel Justin Timberlake, Katy Perry und Heidi Klum, reihen sich dieses Jahr der britische Songwriter Ed Sheeran und das australische Model Ruby Rose ein. Ed Sheeran wird zusammen mit dem britischen Quartett Rudimental ebenfalls auf der Bühne stehen.

Lena gewinnt den "Best German Act"

Die nationalen Gewinner und Gewinnerinnen stehen bereits fest. Lena (die mit dem vollen Namen Lena-Meyer-Landrut heißt) hat die Onlineabstimmung in der Kategorie "Best German Act" gewonnen. Damit hat sich die Gewinnerin des Eurovision Song Contest 2010 gegen Andreas Bourani, DJ Robin Schulz, Cro und Revolverheld durchgesetzt. "Ich bin wahnsinnig glücklich und stolz, dass ich gewonnen habe. Alleine die Nominierung war schon eine Riesenehre, und ich kann es kaum glauben, dass meine Fans mich so stark unterstützen" sagte sie gegenüber der Deutschen Presse Agentur. Nun ist Lena für den "Worldwide Act: Europe" nominiert, der unter den einzelnen Landesgewinnern Europas vergeben wird und den sie bereits 2013 gewinnen konnte.

Werbung für den amerikanischen Markt

Betrachtet man die Liste der Nominierungen, Moderatoren und Live-Auftritte in der Geschichte der Awards, stellt sich die Frage, worin der Unterschied zu dem 1984 entstandenen amerikanischen Vorbild, den MTV Video Awards, besteht. Die Veranstaltung findet zwar jährlich in Europa statt, repräsentiert jedoch kaum die europäische Musikszene, sondern bietet vor allem eine Plattform für ohnehin schon bekannte internationale, vor allem amerikanische Superstars.Neben den musikalischen Auszeichnungen, die eher Beliebtheit bei den Fans und nicht den künstlerischen Stellenwert widerspiegeln, rücken auch außermusikalische Aspekte in den Fokus. Letztes Jahr gewann Katy Perry beispielsweise den "Best Look Award", sagte dann aber in ihrer Videobotschaft: "Ich wusste nicht einmal, dass das eine Kategorie ist."

Über den im letzten Jahr eingeführten "Biggest Fans Award" wird per Hashtag über Twitter abgestimmt. Allgemein erfreuen sich die Awards einer großen Interaktion in den sozialen Netzwerken. 2014 war das "#EMA2014" für den Moment das weltweit beliebteste Hashtag. Die Liveübertragung wird in mehr als 160 Ländern in mehr als 60 Kanälen ausgestrahlt. Nicht ganz überraschend ist die Show vor allem in den USA sehr populär.