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Große Solidarität mit Haiti

1. April 2010

Fast zehn Milliarden Dollar haben die Teilnehmer der UN-Geberkonferenz in New York an Hilfen zugesagt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich beeindruckt von der Solidarität mit dem haitianischen Volk.

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US-Außenministerin Clinton, UN-Generalsekretär Ban, Haitis Präsident Preval(Foto: AP)
Sie haben bei den mehr als 130 Staaten das Geld eingesammeltBild: AP

"Die Freunde Haitis haben unsere Erwartungen übertroffen", sagte der UN-Generalsekretär und Gastgeber der Konferenz, Ban Ki Moon, zum Abschluss des Treffens am Mittwoch (31.03.2010, Ortszeit). Fast zehn Milliarden Dollar hat die Internationale Geberkonferenz für den Karibikstaat, der vor knapp drei Monaten von einem Erdbeben zerstört worden war, an Hilfsgeldern zugesagt. Mehr als die Hälfte davon soll in den kommenden zwei Jahren bereitstehen. Die UNO hatte im Vorfeld der Konferenz als Ziel 3,8 Milliarden Dollar für die kommenden 18 Monate ausgegeben.

Drei Großspender

Fast drei Viertel des Geldes kamen von drei Spendern. Als erste hatte US-Außenministerin Hillary Clinton Haiti 1,15 Milliarden Dollar zugesagt. Das Geld solle in Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Energieversorgung und Verwaltung investiert werden. "Sie brauchen Hilfe und wir brauchen Haiti. Menschenschmuggel, ausufernder Drogenhandel, Tuberkulose, Aids – das betrifft zuerst die Menschen in Haiti, aber schnell uns alle", sagte Clinton.

Zerstörtes Haus in Port-au-Prince (Foto: AP)
Die Hauptstadt Port-au-Prince: Hier muss alles wiederaufgebaut werdenBild: AP

Übertroffen wurde die Spendenbereitschaft der USA noch von Venezuela und der Interamerikanischen Entwicklungsbank. Die Institution will 2,2 Milliarden Dollar bereitstellen, Caracas versprach 2,12 Milliarden. Die Hälfte des Geldes will Venezuela aber auf einen Zeitraum von zehn Jahren verteilen. Das Land werde damit in den nächsten zehn Jahren einen Teil der Profite aus der Ölforderung weitergeben, sagte ein Kabinettsmitglied.

"Das Beste von Europa"

EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton (Foto: AP)
Die EU-Beauftragte Catherine Ashton sagte für die EU 1,67 Milliarden Euro zu (Archivbild)Bild: AP

Die Europäische Union sagte dem schon vor dem Beben ärmsten Land in der westlichen Hemisphäre 1,67 Milliarden Dollar zu. Damit sollen vor allem Straßen und Gebäude gebaut und andere Infrastrukturprojekte verwirklicht werden. Für Deutschland weist die EU einen Anteil von gut 53 Millionen Dollar aus, die viertgrößte Summe innerhalb der Europäischen Union.

Es gehe bei den Spenden der einzelnen Länder nicht um einen Wettbewerb, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. "Einige Länder haben wichtige Handelsbeziehungen in die Region, andere weniger. Aber das ist Europa, das sind nicht einzelne Länder. Und die Spendensumme repräsentiert das Beste von Europa", so Ashton. Mehr als ein Drittel des Geldes kommt aus dem Haushalt der Europäischen Kommission, den die Deutschen zu einem Fünftel füllen.

Wiederaufbau-Chef Bill Clinton

Der frühere US-Präsident Bill Clinton (Foto: dpa)
Bill Clinton übernimmt die Überwachung der SpendengelderBild: picture-alliance/dpa

11,5 Milliarden Dollar – diese Summe wird in den nächsten zehn Jahren für die Wiederaufbau des Karibikstaates gebraucht, so die Berechnungen der Vereinten Nationen und der USA. Koordiniert wird diese Aufgabe vom offiziellen Wiederaufbaukomitee für Haiti. An seine Spitze ist der frühere Präsident der USA, Bill Clinton, berufen worden. An seiner Seite steht der haitianische Ministerpräsident Jean-Max Bellerive.

An der Konferenz in der New Yorker UN-Zentrale nahmen Verteter von mehr als 130 Staaten teil. Bei dem Erdbeben in Haiti waren im Januar 230.000 Menschen ums Leben gekommen, 1,3 Millionen wurden obdachlos.

Autorin: Sabine Faber (dpa, apn, afp)

Redaktion: Hans-Rainer Esser

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