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Große Reedereien prüfen Fusion

18. Dezember 2012

Die beiden Großreedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd erwägen einen Zusammenschluss. Durch eine Fusion hoffen beide Unternehmen, der Krise besser begegnen zu können.

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Das neue Schiff der Reederei Hapag-Lloyd "Hamburg Express" fährt am Mittwoch (15.08.2012) in Hamburg die Elbe hoch. Mit 366 Meter Länge und 48 Meter Breite ist es eines der größten Containerschiffe der Welt. Foto: Angelika Warmuth dpa/lno
Containerschiff Elbe Hamburg ExpressBild: picture-alliance/dpa

Die Vorstände der beiden deutschen Großreedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd prüfen, ob und wie eine Fusion ihrer beiden Unternehmen sinnvoll wäre. Das teilten beide Reedereien am Dienstag völlig überraschend mit. Die internationale Krise ist inzwischen auf das See-Speditionsgewerbe durchgeschlagen, die Aufträge gehen zurück, während die Treibstoffkosten die Unternehmen immer stärker belasten.

Container-Schifffahrt steckt in tiefer Krise

Die Hamburg Süd wurde 1871 als Hamburg Südamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft gegründet und ist seit 1955 im Besitz des Oetker-Konzerns. Sie gehört zu den zwanzig größten Containerreedereien der Welt. Die Hapag-Lloyd entstand 1970 als Zusammenschluss der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (Hapag) und des Norddeutschen Lloyd (NDL). Bei der Fusion der Reederei mit der weltweit größten Tonnagezahl (Hapag) und der Reederei mit der größten Passagierzahl (NDL) war das größte deutsche Schifffahrtsunternehmen entstanden.

Angst vorm Untergang

Währenddessen übte ein anderer Hamburgischer Großreeder öffentliche Selbstkritik. Dem Handelsblatt sagte Reeder Peter Krämer, dass die Probleme der deutschen Schifffahrtsunternehmen teilweise selbstgemacht seien. Viele in der Branche hätten die Zeichen der Zeit nicht erkannt: "Wir dachten, der Boom hört nicht mehr auf und haben entsprechend Schiffe bestellt. Das hat zu gewaltigen Überkapazitäten geführt."

Daneben sei auch der Egoismus einiger seiner Kollegen am schlechten Image der Branche in Deutschland Schuld: "Es macht sich einfach nicht gut, eine Reihe von Prachtvillen zu haben und dann zu jammern."

Krämer gehören 13 Schiffe, die Öl und Flüssiggas transportieren, an weiteren 30 ist er beteiligt. Seinem Unternehmen gehe es nicht gut, gab der Reeder zu: "Wir schreiben im vierten Jahr hintereinander Rote Zahlen." Er sei aber sicher, noch einige Jahre durchhalten zu können. Um die Krise bewältigen zu können, so Peter Krämer, müsse es in der Branche zu einer "Marktbereinigung" kommen: "Kleinere Reedereien werden sich zusammenschließen müssen oder untergehen."

dk/hb (dapd/rtr)