Große Funde aus dem alten Ägypten
Die Geschichte der Antike ist sagenumwoben, neue Funde feuern Spekulationen an. Trotz jahrzehntelanger Forschung halten neue Ausgrabungen Überraschungen bereit.
Särge bei Sakkara
In sehr gutem Zustand präsentierten sich 59 Särge, die Archäologen im Oktober 2020 an der bekannten Grabstätte Sakkara entdeckten. Selbst die Originalfarbe der seit 2600 Jahren nicht geöffneten Sarkophage war erhalten, auch die Mumien hätten ausgesehen, als seien sie "erst am Vortag mumifiziert worden". Die Sarkophage gehörten zu Priestern und hohen Offiziellen aus der Spätzeit des Alten Ägyptens.
Holzsärge in Luxor
Ein Sensationsfund: Mehr als 3000 Jahre alt waren 30 bunte Holzsärge, die Archäologen 2019 samt Mumien in Luxor im Süden Ägyptens entdeckten. Trotz ihres Alters waren die Verzierungen mit Schlangen, Vögeln und Lotus-Blüten in schwarzer, grüner, roter und gelber Farbe noch klar zu erkennen – und vermutlich erhalten geblieben, weil in der Nähe der Fundstelle keine Siedlungen entstanden waren.
Tutanchamun
1922 entdeckte der britische Ägyptologe Howard Carter im Tal der Könige die Grabkammer von Tutanchamun, der von 1332 bis 1323 v. Chr. als Pharao regierte und im Alter von 19 Jahren starb. Es handelte sich um einen unberührten Fund voller Grabbeigaben und Schätze - von Plünderern unentdeckt. Besonders bekannt sind die wertvolle Totenmaske und der vergoldete Sarg.
"Glühbirnen" von Dendera
Reliefs in der altägyptischen Tempelanlage Dendera zeigen kolbenartige Gegenstände, durch die eine Art Draht zu verlaufen scheint. Verschrobene Parawissenschaftler sahen sie als Beweis für Glühlampen bei den alten Ägyptern, manch einer erkannte sogar einen Hinweis auf Außerirdische. Für bodenständigere Forscher handelt es sich schlicht um religiöse und kultische Darstellungen.
Stein von Rosette
In die 1799 im Nildelta entdeckte Steintafel ist ein Text in drei Sprachen gemeißelt: Altgriechisch, Demotisch (Vorsprach von Ägyptisch) und in Hieroglyphen. Die Inschriften aus dem Jahr 196 v. Chr. rühmen den ägyptischen König Ptolemaios V. und trugen zur Entschlüsselung der ägyptischen Bildschrift bei, die 1822 gelang. Durch zahlreiche Abschriften mit Tinte färbte sich die Tafel schwarz.
Büste der Nofretete
Die Nofretete gilt als das wohl schönste Erzeugnis der Armana-Zeit. Sie wurde zwischen 1353 und 1336 v. Chr. gefertigt und 1912 bei Ausgrabungen der deutschen Orientgesellschaft gefunden. Die Büste ist nicht beschriftet, aufgrund ihrer Krone und der Ähnlichkeit zu anderen Bildnissen wurde sie Nofretete zugeschrieben. Bis auf ein fehlendes Auge war die Büste außergewöhnlich gut erhalten.
Tempel von Abu Simbel
Im 13. Jahrhundert vor Christus entstanden die Tempel von Abu Simbel. Erst 1813 entdeckte der Schweizer Orientreisende Jean Louis Burckhardt den im Sand vergrabenen Großen Tempel von Ramses II. In den 1960ern bedrohte der neu angelegte Nassersee das heutige Weltkulturerbe. Der große Ramses-Tempel und der kleinere Hathor-Tempel zur Erinnerung an Nefertari mussten umgesiedelt werden.
Cheops-Pyramide
Die älteste und größte der drei Pyramiden von Gizeh, gebaut von 2620 bis 2500 v. Chr., schien bis in die kleinsten Winkel erforscht - bis Wissenschaftler 2017 mit hochenergetischer Teilchenstrahlung einen unentdeckten Hohlraum im Inneren des Weltwunders auftaten, 30 Meter lang und über der großen Galerie gelegen. Wege oder Tunnel führen nicht in den Hohlraum, dessen Zweck noch immer unklar ist.