1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Griechenlands Vizepremier reist zu Draghi

4. Mai 2015

Der stellvertretende griechische Ministerpräsident Yannis Dragasakis und EZB-Präsident Mario Draghi wollen am Dienstag über die Verhandlungsfortschritte im Schuldenstreit sprechen - die Zeit drängt.

https://p.dw.com/p/1FK56
Griechenland - stellvertretender griechischer Ministerpräsident Yannis Dragasakis
Bild: ARIS MESSINIS/AFP/Getty Images

Das Treffen solle am Abend in Frankfurt stattfinden, sagte ein griechischer Regierungsvertreter am Montag. Daran werde auch der stellvertretende Außenminister Euklid Tsakalotos teilnehmen. Dieser war vor kurzem von der griechischen Regierung zum Koordinator der Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern bestellt worden. Griechenland wird seit 2010 von seinen Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds über Wasser gehalten. Das Land benötigt dringend weitere Hilfen. Als Voraussetzung verlangen die Gläubiger jedoch Reformen.

Nach tagelangen Verhandlungen der Geldgeber mit Griechenland gibt es in Brüssel vorsichtigen Optimismus. Die am Montag fortgesetzten Gespräche verliefen konstruktiv, sagte der Chefsprecher der EU-Kommission. "Es muss (aber) noch mehr Arbeit erledigt werden", schränkte er ein. "Es wollen alle Seiten eine Einigung noch im Mai", hieß es ergänzend aus Kreisen der Regierung in Athen.

Gepräche am Wochenende

Die Gespräche waren über das ganze Wochenende gelaufen und werden dem Vernehmen nach bis diesen Mittwoch dauern. Es geht um ein Reformpaket Griechenlands; ohne eine Abmachung dazu können blockierte Hilfen der Geldgeber von 7,2 Milliarden Euro nicht fließen. Die Zeit wird knapp, denn die Kassen in Athen sind leer.

"Der nächste Termin für eine Bestandsaufnahme ist das Treffen der Eurogruppe am 11. Mai", sagte der Sprecher. Diplomaten ergänzten, für eine Vereinbarung bei diesem regulären Treffen der Euro-Finanzminister sei es nötig, dass sich die sogenannte Brüssel-Gruppe mit Vertretern der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Griechenlands schon Mitte dieser Woche einigt. Ob das gelinge, sei offen.

Zuversicht in Griechenland

In Griechenland gibt es Zuversicht, dass es bald zu einer Einigung mit den Geldgebern kommen könnte. Regierungschef Alexis Tsipras traf am späten Sonntagabend mit seinen für Finanzen zuständigen Ministern und Beratern zusammen.

Die Geldknappheit Athens wird inzwischen immer dramatischer. Tsipras hofft nach einer positiven Bewertung der Geldgeber auf eine - wenn auch leichte - Öffnung des Geldhahns durch die Euro-Partner und die EZB. Regierungssprecher Gavriil Sakellaridis sagte, es wäre gut, wenn das Geld "auch heute kommen würde". Athen zahle seit mehreren Monaten seine Verpflichtungen ohne die bereits zugesagte Hilfe der Geldgeber, hieß es. Die Eurogruppe hatte einer ratenweise Auszahlung eine Absage erteilt - es gehe um ein Gesamtpaket, so Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem.

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker traf am Montag in Brüssel den früheren konservativen griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras. Er hatte zu Jahresbeginn die Macht an den Linkspolitiker Tsipras abgegeben.

ul/bea (dpa, rtr)