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Griechenland braucht neues Hilfspaket

Henrik Böhme3. November 2014

Lange zauderten die Euro-Partner. Nun ist es klar: Griechenland wird auch im neuen Jahr nicht ohne Hilfe von außen über die Runden kommen. Um Details wird es noch ein langes Gezerre geben.

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Griechenland Krise Symbolbild
Bild: Reuters

Als erstes Euro-Krisenland soll Griechenland nicht einfach aus seinem Rettungsprogramm internationaler Geldgeber aussteigen können. Das Euro-Krisenland wird auch im neuen Jahr Hilfe benötigen. Im Gespräch sei für 2015 eine "strukturierte und vertragliche Vereinbarung" zwischen Athen und den Institutionen der Eurozone, sagte ein EU-Verantwortlicher am Montag in Brüssel. Um welche Beträge es geht, möglicherweise auch für eine vorbeugende Kreditlinie, blieb zunächst offen.

Die Euro-Finanzminister werden an diesem Donnerstag darüber debattieren. Eine endgültige Entscheidung über den Kurs für das kommende Jahr soll dann beim Treffen am 8. Dezember fallen. Athen erhielt bisher zwei Hilfsprogramme mit einem Umfang von insgesamt rund 240 Milliarden Euro. Die Hilfen der Eurostaaten laufen Ende des Jahres aus, das Programm des Internationalen Währungsfonds (IWF) endet hingegen am 31. März 2016. Andere Euro-Krisenländer wie Irland, Portugal oder Spanien schafften es aus eigener Kraft, nach Ende von milliardenschweren Kredithilfen der Europartner wieder auf eigenen Füßen zu stehen und sich an den Finanzmärkten frisches Geld zu beschaffen.

Ohne Euro-Partner keine Rückkehr an den Kapitalmarkt

Bei Griechenland sind die Euro-Partner jedoch gewarnt. Im Oktober waren die griechischen Renditen für Staatsanleihen wieder stark gestiegen, die Börse erlebte einen Sturz. Regierungschef Antonis Samaras hatte Mitte Oktober im griechischen Fernsehen gesagt, seine Regierung verhandle um "eine vorsorgliche Kreditlinie des Euro-Rettungsschirms ESM". Dabei geht es um ein Darlehen, das nicht sofort ausgezahlt wird, sondern das nur fließt, wenn das Land die Refinanzierung nicht alleine schafft. Eine Kreditlinie kann aber auch nur unter strikten Bedingungen gewährt werden. In Kreisen des Athener Finanzministeriums hieß es, das Land werde "ohne Absprache mit den Partnern im Euroland" keine Schritte zurück an die Geldmärkte machen.

Sorgen macht auch die politische Unsicherheit. In allen Umfragen liegt die Koalitionsregierung von Konservativen und Sozialisten klar hinter dem oppositionellen Linksbündnis Syriza unter ihrem Chef Alexis Tsipras. Die Sorge der Anleger: Tsipras könnte eine im Februar anstehende Wahl des Präsidenten blockieren und so Neuwahlen des Parlaments erzwingen. Tsipras fordert, die Geldgeber sollten einen großen Teil der griechischen Schulden erlassen.

hb/ul (dpa,rtr)