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Größter deutscher Seewindpark eröffnet

26. August 2013

Mit rund zweieinhalb Jahren Verspätung ist in der Nordsee vor der Insel Borkum der bislang größten Seewindpark Bard Offshore 1 eröffnet worden. Der Park ist ein Paradebeispiel für die Probleme der Energiewende.

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Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) steht am 26.08.2013 vor einem Windrad des Hochseewindparks BARD Offshore 1 nordwestlich von Borkum (Niedersachsen) auf einer Arbeitsplattform. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Für den Offshore-Park wurden 80 Anlagen installiert, die Leistung von 400 Megawatt entspricht dem Jahresstrombedarf von mehr als 400.000 Haushalten.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP, Bild oben) sagte zur Eröffnung, der Park sei der Beweis, dass die technologischen Herausforderungen der Offshore-Windindustrie zu meistern seien. Entgegen mancher Befürchtungen bleibe die Offshore-Windenergie ein wesentlicher Punkt im energiepolitischen Konzept der Bundesregierung.

Ursprünglich hätte der Windpark schon im Jahr 2010 Strom ans Festland liefern sollen, doch technische Probleme sorgten für rund zweieinhalb Jahre Verzögerung. Die Betreiberfirma Bard ist laut jüngster Bilanz mit rund 800 Millionen Euro verschuldet. Vor wenigen Tagen kündigte das Unternehmen an, sich von 120 der insgesamt 660 Mitarbeiter trennen zu müssen.

Demonstration und Appell

Die fünf nordeutschen Bundesländer fordern von der Bundesregierung daher ein schnelles Handeln zur Rettung von Investitionen und Arbeitsplätzen in der Offshore-Branche. Gemeinsam mit Unternehmen und der Gewerkschaft IG Metall unterschrieben die Ländervertreter am Montag (26.08.2013) einen "Cuxhavener Appell". Gleichzeitig demonstrierten hunderte Beschäftigte der Branche lautstark für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.

Der Plan der Bundesregierung sieht vor, bis zum Jahr 2020 Windmühlen mit einer Leistung von insgesamt 10.000 Megawatt ins Meer zu stellen. Die Industrie hat aber viele Projekte auf Eis gelegt, weil es Probleme mit den Netzanschlüssen gibt. So war vor wenigen Wochen der Nordsee-Windpark "Riffgat" fertiggestellt worden. Weil es aber noch keine Leitung zum Festland gibt, kann auch kein Strom fließen. Der Betreiberfirma EWE entstehen Millionenverluste. Damit die Windräder nicht einrosten, werden sie vorerst mit Diesel betrieben, monatlich sollen dafür 22.000 Liter verbraucht werden.

Arbeitsplätze und Exporte

Offshore-Winpark eröffnet

Neben technischen Schwierigkeiten und Problemen bei der Leitungsanbindung herrscht bei Unternehmen auch Verunsicherung über die staatliche Förderung und die wirtschaftlichen Grundlagen für ihre Investitionen.

Die Offshore-Windenergie befindet sich laut "Cuxhavener Appell" am Scheideweg. Deutschland verfüge als einziges europäisches Land über die gesamte Wertschöpfungskette beim Bau von Winanlagen im Meer. "Dieser industriepolitische Vorteil muss auch im Hinblick auf Arbeitsplatzsicherung und Exportmöglichkeiten erhalten und ausgebaut werden. Zurzeit arbeiten rund 18.000 Menschen in Deutschland in der Offshore-Windpark-Branche.

bea/ml (dpa)