Jubel über Zuschlag für Expo 2020
27. November 2013Bei seiner Bewerbung hatte Dubai auf ein "anderes", tolerantes und offenes Bild der arabischen Welt gesetzt. Im Vergabefahren setzte sich die Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 116 zu 47 Stimmen gegen die russische Stadt Jekaterinburg durch. Die türkische Stadt Izmir und São Paulo in Brasilien waren in den Runden davor ausgeschieden, wie das Internationale Expo-Büro in Paris mitteilte. In Russland war die Enttäuschung besonders groß, weil das Land als großer Favorit gehandelt worden war.
Kreativität zu erwarten
Kurz nach der Verkündung wurde in Dubai ein spektakuläres Feuerwerk zur Feier der Entscheidung gezündet: Der Burdsch Chalifa, der mit 828 Metern höchste Turm der Welt, verwandelte sich unter dem Jubel der Einwohner in einen riesigen Weihnachtsbaum. "Wir erneuern unser Versprechen, die Welt 2020 zu überraschen", erklärte Dubais Herrscher Scheich Mohammed Ben Rasched al-Maktum. Die Expo werde "dem Mittleren Osten in seiner Rolle als Wiege der Kulturen und der Kreativität neuen Atem einhauchen".
Hunderttausende neue Arbeitsplätze sollen entstehen
Unter dem Motto "Den Geist verbinden, die Zukunft bauen" will sich das Emirat 2020 als moderne internationale Metropole mit zukunftsweisender Entwicklung und Vision präsentieren. Für das Ausstellungsgelände wollen die Vereinigten Arabischen Emirate rund 4,8 Milliarden Euro (6,5 Milliarden Dollar) ausgeben. Es soll zwischen dem Flughafen der seit Jahren expandierenden Hafenstadt am Persischen Golf und der Hauptstadt Abu Dhabi entstehen. Dubai, das sich dank seiner riesigen Ölvorkommen innerhalb von einem halben Jahrhundert von einem verschlafenen Fischerort zu einem weltweiten Handelszentrum entwickelt hat, hofft auf 227.000 neue Arbeitsplätze durch die Expo.
Mailand in den Startlöchern
Die nächste große Weltausstellung, bei der die Teilnehmerländer traditionell ihre technischen und handwerklichen Fähigkeiten sowie ihre Kultur und Architektur präsentieren, findet 2015 in Mailand statt. Die norditalienische Stadt war mit dem Slogan ins Rennen gegangen "Den Planeten ernähren, Energie für das Leben". Dabei hatte sie den Akzent auf Umweltfreundlichkeit gesetzt.
Das Internationale Expo-Ausstellungsbüro unterscheidet zwischen einer größeren "World Expo" und einer kleineren "International Expo". Eine große Expo findet alle fünf Jahre statt und dauert sechs Monate. Die Teilnehmer bauen dafür ihre eigenen Pavillons.
uh/rb (dpa,afp)