Go West - Deutsche Fußballer in Amerika
Bastian Schweinsteiger lässt seine Karriere in der Major League Soccer ausklingen. Er ist nicht der erste Deutsche, der sein Glück auf der anderen Seite des Großen Teiches sucht.
Bastian Schweinsteiger, Chicago Fire
Begeisterter Empfang für Bastian Schweinsteiger in Chicago. Nachdem Teammanager José Mourinho ihn bei Manchester United kaltgestellt hat, wechselt der Weltmeister von 2014 zu Chicago Fire, zunächst für ein Jahr. Vor ihm haben sich bereits andere namhafte deutsche Fußballer ins Fußball-Abenteuer USA gestürzt.
Franz Beckenbauer, New York Cosmos
1977 hat der "Kaiser" genug von den Bayern und wechselt nach New York zu den Cosmos. Hier kickt er zusammen mit anderen Weltstars wie Pelé und holt in vier Jahren dreimal die Meisterschaft in der North American Soccer League. Es folgen zwei Jahre in Hamburg, bevor es ihn für ein weiteres Jahr zurück nach New York zu den Cosmos zieht.
Gerd Müller, Fort Lauderdale Strikers
1979 wagt Gerd Müller das Amerika-Abenteuer. Der bis heute erfolgreichste Stürmer der Bundesliga-Geschichte war Beckenbauers Teamkamerad bei den Bayern und Nationalmannschaftskollege. Auch bei den Fort Lauderdale Strikers beweist er seinen einzigartigen Torinstinkt. In seinen drei Jahren in Florida erzielt der "Bomber der Nation" 38 Tore in 71 Spielen.
Bernd Hölzenbein, Fort Lauderdale Strikers
Bernd Hölzenbein, Weltmeister 1974 und Eintracht-Frankfurt-Legende (r.), ist für kurze Zeit Mannschaftskollege von Müller in Fort Lauderdale. Hölzenbein wechselt 1981 nach Florida - kurz bevor Müller den Verein verlässt. Aber es gibt noch weitere Landsleute, mit denen er zusammenarbeitet: Eckhard Krautzun (2.v.r) ist Trainer der Strikers, Eduard Kirschner (l.) läuft im Mittelfeld auf.
Lothar Matthäus, NY/NJ MetroStars
Der nächste Weltmeister, diesmal von 1990, den es über den Großen Teich zieht, ist Lothar Matthäus. 2000 ist er der erste Deutsche, der in der neu gegründeten Major League Soccer (MLS) spielt. Die MetroStars in New York sind Matthäus' letzte Karriere-Station. Er schafft es 2000 mit seinem Team zwar in die Playoffs, an die glorreichen Zeiten der Vergangenheit kann Matthäus aber nicht anknüpfen.
Torsten Frings, Toronto FC
Torsten Frings, der ehemalige Mittelfeldsspieler von Werder Bremen, Borussia Dortmund und dem FC Bayern, lässt seine Karriere ab Mitte 2011 in der MLS beim FC Toronto ausklingen. Frings führt das Team ein Jahr später zur kanadischen Meisterschaft. Eine langwierige Hüftverletzung zwingt ihn jedoch im zweiten Jahr in Toronto dazu, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.
Frank Rost, New York Red Bulls
Als es Frings' ehemaligen Teamkollegen Frank Rost 2011 nach Amerika zieht, heißen Matthäus' MetroStars bereits New York Red Bulls. Der ehemalige Torwart des Hamburger SV steht jedoch nur insgesamt elfmal in der Major League Soccer zwischen den Pfosten, ehe er seine Karriere beendet.
Arne Friedrich, Chicago Fire
Sollte Schweinsteiger irgendwelche Tipps brauchen, wie es sich in der "Stadt des Windes" lebt, kann er sich an seinen ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Arne Friedrich wenden. Der ehemalige Abwehrspieler von Hertha BSC spielt 2012 für Chicago Fire, kommt aber nur auf 24 Einsätze. Eine Rückenverletzung setzt ihn außer Gefecht und zwingt ihn 2013, seine Karriere zu beenden.
Christian Tiffert, Seattle Sounders
2012 unterschreibt Christian Tiffert, der frühere Bundesliga-Profi des VfB Stuttgart und des 1. FC Kaiserslautern, einen Dreijahresvertrag bei den Seattle Sounders. Aber nach nur 16 Einsätzen verlässt Tiffert Seattle wieder und kehrt zurück nach Deutschland, zum Zweitligisten VfL Bochum.
Hennes Weisweiler, New York Cosmos
Doch es sind nicht nur Spieler, die es in die USA zieht. Der Mönchengladbacher und Kölner Erfolgstrainer Hennes Weisweiler (r., mit Pelé) übernimmt 1980 das Ruder bei den New York Cosmos. Schon in seiner ersten Saison holt er mit den Cosmos den Titel. 1982 kehrt Weisweiler den USA den Rücken und trainiert die Grashoppers Zürich. Ein Jahr später stirbt der Trainer.